Dienstag, 25. Juni 2019

Tiefgefrorene Leichen in "Ich küss dich tot" von Ellen Berg

Das schöne an den Büchern von Ellen Berg: Man erkennt sie sofort an den Covern und den Untertiteln. Ich weiß gar nicht, wie lange ich die Autorin schon verfolge - aber ich denke, ich habe bisher all ihre Bücher gelesen.

Also musste es natürlich auch "Ich küss dich tot - (K)ein Familienroman" sein. Außerdem spielt der Roman eine Woche vor Weihnachten im winterlichen Allgäu, passt also perfekt zur ABC-Challenge, da fehlt mir noch ein Buch, das in dieser Zeit spielt.

Erschienen ist "Ich küss dich tot" bereits im November 2018 im Aufbau Verlag. Es ist als Taschenbuch, ebook und Hörbuch erhältlich.





Worum geht's?


"Hotelmanagerin Annabelle hat gerade einen Superjob in Singapur ergattert, als sie das Alpenhotel ihrer Eltern retten soll. Fest entschlossen, den maroden Familienbetrieb zu verkaufen, reist sie in die verschneite Heimat – und findet eine Leiche im Straßengraben. Ist es einer der Investoren, die das verträumte Bergdorf touristisch aufmöbeln wollen? Welche Rolle spielt Andi, der charmante Sohn der Nachbarn, mit denen ihre Eltern eine alte Fehde verbindet? Als eine weitere Leiche auftaucht, beginnt für Annabelle ein Wettlauf um Liebe und familiäres Glück." (Klappentext Aufbau Verlag)


Leichen, Liebe und leckeres Essen...


Der Roman startet gewohnt turbulent: Man lernt die Hauptperson Annabelle kennen, die noch in New York lebt, aber schon mehr oder weniger auf dem Sprung nach Singapur ist, um dort ein Luxushotel zu leiten. Als dann ein Hilferuf aus der Heimat eintrifft, macht sie sich auf den Weg ins winterliche Puxdorf. Und dort gehen die Probleme weiter. Denn es taucht eine Leiche auf. Hier muss ich gestehen, war ich etwas überrascht (auch wenn es der Klappentext schon verrät) - denn so viele Leichen gibt es in den Büchern von Ellen Berg nicht.

Wer jetzt aber einen Krimi erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Es gibt zwar noch mehr Tote, aber keine klassische Ermittlung. Trotzdem kann man miträtseln, wer dahinter steckt, was aber ehrlich gesagt nicht schwer zu erraten ist. Das fand ich aber nicht schlimm, da das nicht der Mittelpunkt der Geschichte ist.

Denn hauptsächlich geht es um das Hotel von Annabelles Eltern, das seine besten Zeiten hinter sich hat. Es muss also einiges geschehen, und die Protagonistin hat da auch schon konkrete Vorstellungen. Natürlich erwartet man als Leser, dass hier eine positive Lösung gefunden wird. Für mich ging aber alles ein bisschen zu glatt. 

Überhaupt war ich diesmal - obwohl ich die Bücher der Autorin wirklich sehr mag - von der Geschichte nicht so begeistert. Alles war irgendwie sehr übertrieben, egal ob die Charaktere oder die Entwicklung, die die Story nimmt. So sind mir die Freunde von Annabelle einfach zu klischeehaft gewesen, die Hauptperson selbst war mir auch nicht so sympathisch, was auch an ihrem Liebesleben lag. Hier legt sie sich nicht wirklich fest und ist mir insgesamt zu wehleidig. Am schlimmsten fand ich allerdings die Polizisten, die bei den Morden in Puxdorf ermitteln. Sie sind so überzogen, dass sie mich gar nicht abholen konnten. In Bezug auf die eigentliche Geschichte geht mir alles zu glatt, es war dann ein bisschen unglaubwürdig.

Leider war ich also diesmal nicht so begeistert wie sonst. Trotzdem war das Buch eine nette Unterhaltung und der Schreibstil von Ellen Berg ist einfach super, da er sehr flüssig und lebhaft ist. Trotzdem vergebe ich insgesamt nur 3,5 Sterne.

Eure

1 Kommentar:

  1. Hallo Jasmin,

    mir geht es mir den Büchern der Autorin ähnlich wie dir. Obwohl ich den Schreibstil und die humorvolle Note sehr mag, fehlt manchmal doch ein wenig mehr Tiefe und ein etwas realerer Bezug. Aber als leichte Urlaubslektüre kommen die Bücher eigentlich immer gut an.

    Liebe Grüße
    Barbara

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