Samstag, 29. Juni 2019

Klassengesellschaft in "Elite" Brendan Kiely

Es wird langsam Sommer, die Temperaturen steigen und ich weiß nicht wieso, aber auf dem Balkon lese ich viel öfter mit meinem eReader als im Winter. Deswegen muss dieser dann auch immer gut bestückt sein und ich bin bei ebooks auch offener für andere Genre als bei gebundenen Büchern. Warum kann ich gar nicht erklären.

So kam es aber auch, dass "Elite - Die Welt gehört euch nicht" von Brendan Kiely auf dem Tolino gelandet ist. Denn anders als es man im ersten Moment denkt, handelt es sich nicht um einen Krimi, sondern eher um einen gesellschaftskritischen Roman.

Erschienen ist das Buch Ende April bei Bastei Lübbe. Es ist als Paperback und ebook erhältlich.



Worum geht's?


Dafür steht die altehrwürdige Fullbrook Academy. James Baxter stammt aus bescheidenen Verhältnissen und verdankt seinen Platz an der Highschool einem Eishockey-Stipendium. Er ist ein Außenseiter in dieser Welt der Privilegierten. Ebenso wie Jules Devereux, die an der ganzen Schule als Rebellin bekannt ist und seit Jahren gegen überholte Traditionen, den alltäglichen Sexismus und jede Form von Diskriminierung kämpft. Als eine Party aus dem Ruder läuft, erheben James und Jules ihre Stimmen und stellen sich gegen die Macht der Elite. (Klappentext Lübbe)

Sie sind besser als du...


Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich einfach überraschen lassen. Geschrieben ist es in zwei Perspektiven, die von den Protagonisten James und Jules. Diese wechseln nach jedem Kapitel. Das fand ich an sich sehr gut, wenn ich das Lesen aber mal innerhalb eines Kapitels unterbrochen habe, hat es ein paar Sätze gedauert bis ich wusste, wer gerade an der Reihe ist.

Vom Schreibstil her ist es sehr unaufgeregt. Da beide Personen aus der Ich-Perspektive erzählen, bekommt man viel von ihren Gedanken mit, was für den Inhalt sehr wichtig ist. Ansonsten ist er sehr erzählend, manchmal für meinen Geschmack etwas zu viel, denn ab und zu gab es kleine Längen.

Das Thema ist keine leichte Kost: Es geht um Sexismus, Vergewaltigung und darum, dass sich Privilegierte als höherwertige Menschen ansehen. Dass das ganze auf die Ebene einer Schule und damit auf Jugendliche übertragen wird, fand ich erschreckend, aber ich denke es bildet die Realität ab. Denn schon hier wird Macht und Einfluss deutlich und dass manche denken, weil sie Geld haben, sind sie unfehlbar.

Vom Grundthema fand ich das Buch wirklich spannend und erschreckend zugleich, die Geschichte an sich konnte mich dann aber nicht komplett überzeugen. Jules, die Protagonistin, war mir einfach nicht sympathisch, auch wenn man beim Lesen auf ihrer Seite sein sollte. Auch James konnte mich nicht beeindrucken. Zwar verhält er sich immer korrekt, aber weil er immer mit seiner Vergangenheit hadert, hat er mich etwas genervt. Außerdem zog sich alles ziemlich in die Länge. Ich hatte die Hälfte gelesen und es war immer noch nicht viel passiert, außer dass ich die Schule kennengelernt hatte und man über die Verhältnisse aufgeklärt worden war. 

Insgesamt ein wichtiges Thema, aber leider nicht ganz nach meinem Geschmack umgesetzt: Von mir gibt es 3 Sterne!

Eure



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