Donnerstag, 20. Juni 2019

(K)ein Traumhaus in "The House" von Simon Lelic

Kennt ihr das? Ihr freut euch richtig auf ein Buch, fangt an zu lesen, kommt nicht richtig rein, legt es erstmal zur Seite und dann vergehen Tage, Wochen, Monate... Der erste Reiz ist verflogen und ihr überlegt, ob ihr es überhaupt nochmal in die Hand nehmt oder abbrecht. So ging es mir mit "The House - Du warst nie wirklich sicher" von Simon Lelic. Gekauft habe ich das Buch bereits kurz nach dem Erscheinen, sofort losgelesen, aber nach ca. 50 Seiten erstmal abgebrochen. Jetzt war aber der richtige Zeitpunkt, um es nochmal herauszuholen und dem Buch eine zweite Chance zu geben.

Erschienen ist der Thriller Ende August 2018 bei Bastei Lübbe. Er ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.




Worum geht's?


"Alles begann an dem Tag, als Jack und ich den Zuschlag für das Haus erhielten. Es sollte unser Zuhause werden, unser sicherer Hafen, gelegen in einer ruhigen Londoner Nachbarschaft. Keiner von uns konnte ahnen, was danach geschehen würde. Da war zuerst dieser merkwürdige Geruch, dann glaubte Jack nachts unten Schritte zu hören. Wir wollten es ignorieren, dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Bis die Leiche hinter unserem Haus entdeckt wurde ..." (Klappentext Lübbe)

Albtraum im Traumhaus...


Um ehrlich zu sein ist der Titel etwas verwirrend, denn auch wenn das Haus, das sich die Protagonisten kaufen, eine wichtige Rolle spielt, ist es doch nicht das Gebäude selbst, von dem die Gefahr ausgeht.

Auch würde ich das Buch nicht unbedingt als Thriller einordnen, denn es handelt sich hier nicht um einen klassischen Vertreter dieses Genres. Wer Leichen und einen Serienkiller sucht, wird sie hier nicht finden. Dennoch ist die Geschichte auf ihre Art düster, unheimlich und spannend.

Am Anfang bin ich sehr schwer in das Buch hineingekommen, ich habe nach ca. 50 Seiten auch erstmal abgebrochen und andere Bücher gelesen, bevor ich es wieder in die Hand genommen habe. Dann hat es schon besser geklappt und letztendlich bin ich wirklich froh, dass ich das Buch beendet habe, denn es hat mir dann noch richtig gut gefallen.

Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Jack und seiner Frau Syd, jeweils in unterschiedlichen Kapiteln. Diese sind auch immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben, sodass es nicht zu Verwirrungen kommt. Es ist sehr erzählerisch geschrieben, so als würden die Beiden dem Leser gegenübersitzen und ihre Geschichte erzählen. Tatsächlich halten die zwei ihre Erlebnisse in einer Art Tagebuch fest. An diese Art von Schreibstil muss man sich als Leser erstmal gewöhnen, da vor allem am Anfang viel "um den heißen Brei" geredet wird und nicht wirklich etwas passiert. Erst später, wenn die Handlung stärker in den Vordergrund tritt, wird es spannend. 

Dann hat sich die Geschichte aber richtig gut entwickelt und es gab einige Momente, die so unvorhersehbar waren, dass mir der Mund offen stehen geblieben ist. Hier hat der Autor den Leser wirklich gut in die Irre geführt und so dafür gesorgt, dass es spannend bleibt.

Als Höhepunkt und Highlight hat sich dann das Ende entpuppt, denn das ist sehr durchdacht, sodass man keine Fragen mehr hat und es glaubhaft herüber kommt. Vor allem weil es so komplett anders ist, als man es erwartet. Einfach toll!

Insgesamt hat mich der zweite Versuch mit dem Buch versöhnt und ich bin froh, dass ich es nun doch gelesen habe. Wenn man mal die ersten Seiten hinter sich hat und in das Buch hineingekommen ist, ist es wirklich spannend und enthält einige Überraschungen. Deswegen gibt es von mir auch 4 Sterne!

Eure

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