Bei "Nemesis" handelt es sich um den vierten Teil der Reihe rund um die Ermittler C. J. Townsend, nach "Cupido", "Morpheus" und "Argus". Und was das Cover auf jeden Fall verrät: Es ist das düsterste Buch der Reihe, zumindest in meinen Augen.
Erschienen ist der Thriller bereits im März 2019 bei Wunderlich (Rowohlt Verlag). Er ist als Hardcover und ebook erhältlich.
An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Meine Meinung wurde durch die Bereitstellung nicht beeinflusst.
Worum geht's?
"Willkommen im Spiel ohne Grenzen
Ein geheimes Forum im Internet. Dreizehn Männer, die viel Geld bezahlen, um live dabei zu sein, wenn junge Frauen sterben: die ahnungslosen Kandidatinnen im «Spiel ohne Grenzen».
Als in Miami eine brutal zugerichtete Frauenleiche entdeckt wird, kommt Staatsanwältin C.J. Townsend dem perversen Spiel des Clubs auf die Spur. Sie tut alles, um die Macher aufzuhalten, doch dann verschwindet eine weitere junge Frau. Und noch ehe C.J. begriffen hat, dass die Regeln des Spiels sich geändert haben, verwandelt sich auch ihr eigenes Leben in einen Albtraum ..."(Klappentext Wunderlich)
Es ist nur ein Spiel...
Gleich vorweg: Meiner Meinung nach muss man die ersten drei Teile nicht kennen, um "Nemesis" lesen zu können. Zwar schließt dieses Buch an die anderen an, aber alle wichtigen Infos, die man braucht, um die Handlung verstehen zu können, werden hier nochmal wiederholt. Vor allem die Vorgeschichte der Ermittlerin C. J. Townsend ist nicht unwichtig, weil man so ihre Handlungen erst richtig verstehen kann, aber das wird hier gut vermittelt, sodass man nichts verpasst. Für den richtigen Lesegenuss ist es allerdings nicht schlecht, wenn man die Reihe schon kennt.
Für schwache Nerven ist dieser Thriller aber wirklich nichts. Das Thema ist ziemlich harte Kost, denn es geht um Snuff-Videos und Frauen, die gefoltert und ermordet werden, um zahlende Kunden zu unterhalten. Auch wenn Hoffman hier vieles nur andeutet und nicht über Seiten hinweg die genauen Folterungen und Morde schildert, musste ich doch öfter schlucken und bin teilweise an meine Grenzen gestoßen.
Was aber wirklich der Wahnsinn ist, ist die Protagonistin. C. J. Townsend war schon in den ersten drei Büchern eine taffe Frau, die einiges durchmachen musste, aber als Staatsanwältin alles dafür tut, dass die "bösen Jungs" hinter Gittern kommen. Diesmal geht es aber noch einen Schritt weiter. Dafür überschreitet sie Grenzen, es ist nicht mehr schwarz oder weiß, sondern grau. Denn obwohl klar abgegrenzt wird, wer gut und wer böse ist, verschwimmt es etwas. Ich konnte mich trotzdem sehr gut positionieren. Überhaupt hat mir die Menschlichkeit der Protagonistin gefallen. Es zeigen sich nämlich auch Risse in der Fassade, die sie sehr menschlich wirken lassen.
Was mir ein bisschen gefehlt hat, war die Spannung. Man weiß sehr früh, wer hinter dem "Spiel" steckt bzw. wer dazugehört. Dadurch entfällt das miträtseln, was ich bei Thrillern etwas schade finde. Auch waren es mir an der ein oder anderen Stelle zu viele Zufälle, die die Handlung überhaupt möglich gemacht haben. Trotzdem hat es mich unterhalten, C. J. auf ihrer Jagd nach Schuldigen zu begleiten.
Wer die ersten drei Teile nicht kennt, den könnte der Einstieg in das Buch etwas schwer fallen. Es kommen viele unterschiedliche Personen vor und man muss ein bisschen genau lesen, um sich die Namen zu merken und einzuordnen, wer wichtig ist und wer eher nur eine Nebenrolle spielt. Das gibt sich dann aber nach den ersten 100 Seiten.
Für mich war das Buch - mit leichten Schwächen - eine schöne Unterhaltung. Vielleicht gibt es ja noch einen weiteren Band, ich würde C. J. nämlich gern noch ein wenig begleiten. Ich bin gespannt und halte die Augen offen. Von mir gibt es 4 Sterne.
Eure
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