Samstag, 24. August 2019

Gefährliches Antibiotika in "Resistent" von Paul McNeive

Katastrophen, Krankheiten, Seuchen... davon liest man vor allem in Dystopien. Paul McNeive wählt in seinem Thriller "Resistent" aber einen anderen Ansatz: Hier werden Bakterien verwendet, um einen Terroranschlag zu verüben.

Also kein klassischer Thriller, aber gerade deswegen auch ein Plot, der mich sofort angesprochen hat.

Erschienen ist das Buch Mitte Juni im Rowohlt Verlag. Es ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Bereitstellung hat meine Meinung nicht beeinflusst.



Worum geht's?


"Tsan Yohoto gehört das größte Pharmaunternehmen Japans. Seit seine Familie 1945 in Hiroshima getötet wurde, will er nur noch eins: Rache an den Amerikanern. Dafür hat Yohoto sich einen perfiden Plan ausgedacht: Er lässt die Bewohner New Yorks ein bestimmtes Antibiotikum konsumieren, ohne ihr Wissen und über einen langen Zeitraum, und setzt sie dann einem E. coli-Bakterium aus. Die inzwischen Antibiotika resistenten New Yorker hätten keine Chance auf Heilung und würden qualvoll sterben …
Doch eine Person ist Yohotos dunklen Machenschaften auf der Spur: Detective John Wyse. Kann der Polizist die Katastrophe verhindern und Millionen Menschenleben retten?" (Quelle: rororo)

Unsichtbare Gefahr...


Wie der Klappentext schon verrät, handelt es sich nicht um einen klassischen Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler. Trotzdem muss ich sagen, dass dies der Spannung keinen Abbruch tut und mich der Buch richtig fesseln konnte.

Allerdings nicht von Anfang an. Denn hier werden erstmal die verschiedenen Personen vorgestellt, die Schauplätze wechseln ziemlich schnell und dadurch war es schwer, die jeweilige Handlung in den Gesamtkontext einzuordnen. Außerdem hatte ich zu Beginn einige Probleme mit den japanischen und arabischen Namen, sodass ich manchmal überlegen musste, wer die Personen denn nochmal war.

Meine anfänglichen Schwierigkeiten haben sich aber mit jeder Seite mehr gegeben. Schnell wurde klar, welche Protagonisten im Mittelpunkt stehen und wie die unterschiedlichen Handlungsstränge zusammengehören. Von da an konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen.

Das lag vor allem daran, dass alles sehr realitätsnah war. Ich hatte das Gefühl, wenn jemand wirklich so etwas tun wollen würde und das nötige Kleingeld hat, könnte es wirklich passieren. Sehr erschreckend! Überhaupt habe ich durch dieses Buch etwas das Vertrauen in Mediziner, Medikamente und die dazugehörigen Studien verloren, denn solange der Rubel rollt, scheint alles möglich zu sein. Ich kann nur hoffen, dass in Wirklichkeit nicht so einfach ist, Ärzte dazu zu bringen, unnötige Medikamente zu verschreiben - zumindest in Deutschland. Aber auch hier wird ja viel Antibiotika verschrieben, was sicher sinnvoll ist, aber auch die Resistenz fördert. Man macht sich wirklich Gedanken, was für mich bei einem guten Buch dazugehört.

Etwas gestört hat mich, dass es das klassische Schema "schwarz/weiß", die "Guten" und die "Bösen" gibt und das die Amerikaner natürlich diejenigen sind, denen Unrecht getan wird. Einige Figuren waren zwar nicht diesen zwei Gruppen zuzuordnen, da sie nicht hinter dem Terroranschlag standen, aber trotzdem mitgemischt haben. Leider hatten sie meines Erachtens zu wenig Raum.

Insgesamt hat mir das Buch aber richtig gut gefallen und Gänsehaut beschert. Wenn man erstmal in der Geschichte drin ist, legt man es so schnell nicht mehr aus der Hand. Von mir gibt es deswegen 4 Sterne.

Eure

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