Selbstfahrende Autos sind zwar auf unseren Straßen noch nicht zugelassen, aber weit ist der Schritt nicht mehr - denn bereits heute gibt es in Fahrzeugen allerlei Funktionen, die dem Fahrer viele Dinge abnehmen. Warum also nicht mal einen Blick in die nahe Zukunft werfen?
Das macht John Marrs mit seinem Roman "The Passengers - Du entscheidest über Leben und Tod". Erschienen ist das Buch Anfang Juni bei Heyne. Es ist als Taschenbuch, ebook und Hörbuch erhältlich.
Worum geht's?
Wer hat die Kontrolle?
Der Gedanke, sich einfach in ein Auto zu setzen und es bringt mich dahin, wo ich möchte, ist für mich sehr verlockend. Denn mich nervt es total, am Steuer zu sitzen, an roten Ampeln oder im Stau zu stehen. Warum also die Zeit, die man unterwegs ist, nicht für bessere Dinge nutzen? Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob man der Technik wirklich vertrauen kann.
John Marrs entführt den Leser in die nahe Zukunft nach England. Dort gibt es kaum noch Fahrzeuge, die von Menschen geführt werden, denn das automatisierte Fahren macht die Straßen sicherer. Trotzdem passieren immer wieder Unfälle, die von einer Sonderkommission untersucht werden. Wer war Schuld - Mensch oder Maschine? Doch an dem Tag, an dem die Handlung des Buches spielt, hat das Komitee ganz andere Probleme.
Direkt zum Einstieg passiert es: Ein Hacker übernimmt die Kontrolle über einige selbstfahrende Autos und droht, diese kollidieren zu lassen. Seine Forderung ist lange unklar, also beginnt ein makaberes Spiel, das über Leben und Tod entscheidet.
Wie das Ganze aufgebaut ist, war sehr faszinierend und hat mich gefesselt: Wer darf leben, wer soll sterben? Wer hat nicht verdient weiterzuleben, weil er selbst einige Leichen im Keller hat? Man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, da man fasziniert ist und unbedingt wissen möchte, welches dreckige Geheimnis der Hacker als nächstes ausplaudert.
Auch der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Perspektiven wechseln zwischen den in den Autos gefangenen Passagieren und dem Komitee - und die Welt schaut zu, denn alles wird live im Internet übertragen. Immer wieder wird auch darauf Bezug genommen, wie die Zuschauer von außen denken und sich in den sozialen Netzwerken äußern. Das war sehr erschreckend, weil es genau so sein würde.
Das Ende hat mich dann nochmal überraschen können, auch wenn der Abschluss für meinen Geschmack fast etwas kurz kam. Aber das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.
Von mir gibt es 5 Sterne!
Eure
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