Freitag, 17. Juli 2020

Kerners persönlichster Fall in "Der Fahrer" von Andreas Winkelmann

Endlich kam das neue Buch von Andreas Winkelmann heraus - und ich hatte so viel mit der Arbeit zu tun, dass es erstmal nur auf dem Nachtisch gelegen hat, denn ich wollte die Zeit haben, es möglichst in Ruhe und in einem Rutsch durchzulesen. Ich habe es mir richtig verboten anzufangen, weil ich wusste, dass ich es dann wahrscheinlich nicht mehr aus der Hand legen kann. So ging es mir zumindest bisher mit den Büchern von Andreas Winkelmann.

Sein neustes Werk "Der Fahrer" erschien am Mitte Juni im Rowohlt Verlag. Es ist als Taschenbuch und ebook. Übrigens: Da Corona ja etwas zurück geht, sind ab September wieder Lesungen geplant. Bei Interesse schaut doch einfach mal auf der Verlagsseite vorbei, dort findet ihr alle Termine.



Worum geht's?


Die Gestalt sitzt zusammengesunken auf einer Bank im Hamburger Stadtpark und rührt sich nicht - sie ist tot. Ihr Gesicht scheint zu leuchten - fluoreszierend im Licht der Straßenlaternen. Jemand hat die Leiche mit Leuchtfarbe angemalt.
In Hamburg treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Die Opfer: junge Frauen, die nachts unterwegs waren. Viele waren Kundinnen beim neuen Fahrdienst namens MyDriver. Aber da enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Komissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald ermitteln fieberhaft - obwohl beide mit privaten Herausforderungen kämpfen. Jens wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, und Rebecca versucht erfolglos, ihn in die Gegenwart - und zu sich - zu ziehen. Dann tauchen überall merkwürdige Hashtags auf. Erst auf den Privatautos der Opfer, dann an immer mehr Orten steht: #findemich - in Leuchtfarbe. Und es scheint, als wäre diese Aufforderung direkt an Jens Kerner gerichtet... (Klappentext)


Kerners persönlichster Fall...


Wer schön Bücher von Andreas Winkelmann gelesen hat, der wird die Hauptperson bereits kennen. Im Mittelpunkt stehen Jens Kerner, der etwas ruppige Ermittler, und Rebecca Oswald, die sich auch durch ihr Handicap nicht einschränken lässt und keine Angst bei der Verbrecher-Jagd hat. 

Die Beiden haben mich durch ihre Art schon in "Das Haus der Mädchen" und "Die Lieferung" begeistern können, deswegen habe ich mich sehr gefreut, ihnen wieder zu begegnen. Da alle drei Teile in sich abgeschlossen sind, muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen. Wer aber gerne die Entwicklung von Ermittlern nachvollziehen möchte, der sollte zuerst die anderen Bücher lesen. Denn "Der Fahrer" ist der persönlichste Fall von Kerner und ich persönlich bin der Meinung, dass man es noch mehr genießen kann, wenn man ihn uns seine Eigenarten schon kennt.

Aber zurück zum eigentlichen Fall: Mir hat sehr gut gefallen, dass nicht nur ein Killer unterwegs ist, sondern dieser auch mit den Sozialen Medien und #Hashtags agiert. Dadurch bekommt die Handlung nochmal eine eigene Dynamik und macht ihn sehr modern. Die Suche nach dem Täter wird dadurch natürlich auch spannender. Er gibt über das Internet einen Countdown bekannt bis das Opfer stirbt - das war wirklich unheimlich spannend, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Vielleicht bin ich mittlerweile schon etwas abgebrüht, aber im Vergleich zu anderen Büchern von Andreas Winkelmann war dieser Thriller für mich eher unblutig. Auch wenn einige Menschen sterben, werden die Morde im Buch nicht so drastisch ausgeschlachtet, sodass es auch für Leser mit einem schwächeren Magen geeignet ist. 

Begeistert hat mich - mal wieder - wie es der Autor schafft, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Man denkt, es ist jetzt alles klar - und dann kommt wieder eine Wendung, mit der man nicht gerechnet hat. Auch das Kerner nun persönlich im Mittelpunkt stand und die Ermittlungsmethoden dadurch stellenweise etwas unkonventionell ausfielen, hat mir gut gefallen.

Ich hoffe, dass es bis zum nächsten Kerner/Oswald-Band nicht so lange dauert, denn ich hatte viel Spaß beim Lesen. Von mir gibt es 5 Sterne.

Eure

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