Samstag, 25. April 2020

Pandemie in "Leben" von Uwe Laub

Ist es sinnvoll, während Corona die Welt beherrscht und man die Wohnung nur verlässt, wenn es notwendig ist, einen Thriller zu lesen, der sich um eine Pandemie dreht, die die Welt in Atem hält? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden - aber dass man mit ganz anderen Augen die Geschichte verfolgt, scheint nur normal zu sein.

Ich war anfangs etwas hin- und hergerissen, ob ich mich an "Leben" von Uwe Laub zum jetzigen Zeitpunkt heranwagen soll. Da mir aber sein letztes Buch "Sturm" so gut gefallen hat (hier geht es zu meiner Meinung), wollte ich nicht länger warten.

Erschienen ist das Buch Mitte April bei Heyne. Es ist als Paperback, ebook und Hörbuch erhältlich.




Worum geht's?


"Die Regeln des Überlebens haben sich geändert

Antilopenherden in Südafrika und Fledermauskolonien auf der Schwäbischen Alb: Weltweit verenden innerhalb kürzester Zeit große Tierpopulationen, ganze Arten sterben in erschreckendem Tempo aus. Experten schlagen Alarm, denn das mysteriöse Massensterben scheint vor keiner Spezies Halt zu machen. Der junge Pharmareferent Fabian Nowack stößt auf Hinweise, dass selbst der Fortbestand der Menschheit unmittelbar bedroht ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende unsere Erde nie wieder so sein wird wie zuvor." (Quelle: Klappentext)


Eine Pandemie hält die Welt in Atem...


Ob es Zufall ist, dass das Buch gerade jetzt erscheint, wenn Corona die Welt still stehen lässt? Man weiß es nicht und man sollte auch vorher überlegen, ob man den Thriller jetzt lesen möchte. Denn man sieht schon mit anderen Augen als sonst auf den Plot.

Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Gerade am Anfang wechselt man oft die Perspektive und die Orte. Dabei lernt man die anfänglichen Auswirkungen der Pandemie kennen, die sich vor allem darin zeigt, dass massenhaft Tiere auf der ganzen Welt sterben.

Als Protagonist kristallisiert sich mit der Zeit Fabian Nowack heraus. Er scheint an einer seltenen Krankheit zu leiden und entdeckt mithilfe eines zunächst Unbekannten das ganze Ausmaß der Seuche. Mir hat gut gefallen, dass es ein "Mann von Nebenan" war, mit dem man sich gut identifizieren kann. Allerdings muss ich gestehen, dass für meinen Geschmack diese Rolle am Ende etwas überspitzt wurde. 

Verschwörungstheoretiker kommen in diesem Buch auch auf ihre Kosten, denn es fehlen nicht nur wirksame Medikamente, es scheint vor allem um Profit und Macht zu gehen. Das war sehr erschreckend und ich hoffe, dass es in der Realität nicht so ablaufen würde. 

Die Geschichte zeigt einen Wettkampf gegen die Zeit - und das war unglaublich spannend. Man erfährt immer mehr Details, die Jagd nach einem Gegenmittel beginnt, verschiedene Parteien mischen mit, etc. Das war ein richtiger Pageturner und ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Deswegen habe ich es auch an einem Tag ausgelesen. Ein Grund dafür war vor allem, dass es so real gewirkt hat. Die Welt scheint genauso hilflos zu sein wie gerade jetzt in Zeiten von Corona.

Es war ein tolles Buch - erschreckend real, spannend und sehr passend zur jetzigen Situation. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

Eure


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