Samstag, 12. Oktober 2019

Unheimliche Hallig in "Dünenkind" von Leonie Haubrich

Wie bereits gesagt: Heike Fröhling aka Leonie Haubrich schreibt schneller als ich lese - wie gut, dass ich ihre Thriller dann einfach verschlingen muss. Geschrieben hat sie schon so einige, in meiner Sammlung hat "Dünenkind" aber noch gefehlt. Es geht an die Nordsee und wie das Cover schon zeigt: Es wird düster.

Alle Infos zu Autorin und ihren Thrillern, die sie unter einem Pseudonym veröffentlicht, findet ihr auf ihrer Autorenseite auf-lose-blaetter.de. Oder ihr nutzt einfach mal die Suchfunktion meines Blogs, dann stoßt ihr auf meine Meinungen zu ihren Büchern :) Wer übrigens mit dem Kindle liest und kindleUnlimited hat, kann ihre Bücher zum Teil kostenlos lesen.

Jetzt aber zum aktuellen Buch "Dünenkind":



Worum geht's?


"Eine Landschaft, in der Wasser und Land verschwimmen, rätselhafte Nebelformationen – Marissa hat dem Leben auf der Hallig den Rücken gekehrt und ist nach Italien ausgewandert.
Als sie erfährt, dass ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kehrt sie nach dreißig Jahren in die Heimat zurück, um Abschied zu nehmen. Aber dann verschwindet ihre 12-jährige Halbschwester Mia und Marissa stößt auf eine Mauer des Schweigens.
Ihr wird klar, dass sie sich ihrem größten Trauma stellen muss: Einst haben ihre Freunde sie bei einem Initiationsritus an der Bake Blauortsand festgebunden, um eine Nacht allein bei Flut auf dem Hochsand zu überstehen.
Holt ihre Vergangenheit sie wieder ein?
Sie begreift, dass die Gefahr auch für sie längst nicht gebannt ist." (Klappentext)


Unheimliche Nordsee...


Dieser Thriller entführt uns an die Nordsee, genauer gesagt auf eine Hallig, also eine Art Insel, die die meiste Zeit vom Festland abgeschnitten ist. Und hier herrschen eigene Regeln und Gesetze, den Menschen vom Festland misstraut man. 

Aus diesem Grund hat die Protagonistin Marissa bereits als Teenager die Hallig verlassen und sich weit weg ein neues Leben aufgebaut. Doch weil ihr Vater nur noch wenige Monate zu leben hat, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück.

Die Autorin schafft es hier von der ersten Seite an, eine unheimliche Stimmung aufzubauen. Die Hallig-Bewohner sind alle sehr abweisend, sogar Marissas Vater. Sie selbst hat keine guten Erinnerungen an diese Zeit, vor allem weil sie damals in einem Initiationsritus  von ihren Freunden in Lebensgefahr gebracht wurde. Wie brutal das Ganze war, wird sehr anschaulich und eindringlich in der Ich.Form geschildert. Als Leser kann man sich so wirklich gut in die Situation hineinversetzen und muss automatisch den Kopf über so eine sinnlose Tat schütteln.

Eigentlich umfasst die Handlung nur wenige Tage, aber in diesen ist so viel los, dass einem beim Lesen nicht langweilig wird. Marissa versucht verzweifelt, den Bewohnern die Augen zu öffnen - bringt sich aber dadurch nur selbst in Gefahr. Alles wird sehr unterschwellig erzählt, es bleibt Raum für eigene Gedanken, was bei mir für noch mehr Gänsehaut gesorgt hat.

Allerdings fand ich Marissa auch etwas naiv. Ich habe sie deswegen nicht unbedingt ins Herz geschlossen. Auch wenn sie nur gute Absichten hat, sind ihre Handlungen für mich nicht immer nachvollziehbar. Vor allem ist sie gewissermaßen auch zu vertrauensselig, wo sie doch die Gedanken und Meinungen der Hallig-Bewohner kennen sollte.

Richtig interessant war aber die Legende rund um den „Dikjendülmann“, die es auch wirklich gibt und auf die die Geschichte aufgebaut ist. Hier zeigt sich mal wieder die Liebe zum Detail und die gute Recherche der Autorin. 

Insgesamt ein spannendes Buch, das mir kurzweilige Lesestunden beschert hat. Da mich aber Marissa nicht zu 100% auf ihre Seite ziehen konnte, gibt es von mir 4 Sterne.

Eure

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