Natürlich habe ich gleich mal gestöbert und mir "Thalamus" von Ursula Poznanski geschnappt. Ich lese ihre Jugendbücher genauso gern wie ihre Thriller. Weil mich allerdings "Aquila", mein letztes Buch von ihr, nicht so überzeugen konnte (hier geht's zur Rezi), war ich doppelt gespannt auf ihr neustes Werk.
"Thalamus" erschien im August 2018 im Loewe Verlag und ist für Leser ab 14 Jahren geeignet.
Worum geht's?
"Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.
Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht niederzuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte …" (Klappentext)
Undurchsichtige Heilungsmethoden...
Gleich zu Beginn des chronologisch aufgebauten Buches lernen wir Timo kennen und erleben seinen Rollerunfall, der zu seinen schweren Verletzungen führt, hautnah mit. Nachdem er aus dem Koma wieder aufwacht, kommt er in die Reha-Klinik Markwaldhof, um wieder laufen und sprechen zu lernen.
Wie der Klappentext verrät, klappt es mit dem Laufen schon sehr schnell wieder ganz passabel, aber mit dem Sprechen nicht. Ähnlich ist es bei seinem Zimmernachbarn. Tagsüber ein Wrack, geht es ihm nachts ganz gut. Deswegen wird Timo schnell klar, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zu geht.
Aber nicht nur der Protagonist wird lange im Dunkeln gelassen, auch für den Leser ist bis kurz vor dem Ende nicht klar, was in dieser Klinik überhaupt geschieht. Man kann nur erahnen, dass die Vorgänge nicht so ganz koscher sind. Das führt dazu, dass die Spannung immer sehr hochgehalten wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was denn nun eigentlich los ist. Timo findet immer wieder Hinweise, was dem Leser hilft, seine eigenen Ideen weiterzudenken und Vermutungen anzustellen - bei mir klappte das mit mehr oder weniger Erfolg.
Nach und nach lernt man auch andere Patienten des Markwaldhof kennen. Die Autorin stellt hier vor allem Jugendliche in den Vordergrund, was für die Zielgruppe sehr passend ist. Dankbarerweise beschränkt sie sich hier auf einige wenige Hauptcharaktäre, die immer wieder vorkommen, so dass man nicht durcheinander gerät.
Natürlich schafft es Timo mithilfe seiner neuen Freunde aufzuklären, was in der Klinik los ist. In kleinen Schritten, und so sehr gut nachvollziehbar für den Leser, kommt Timo hinter das Geheimnis der Wunderheilungen, bei der es aber auch Pannen gibt. Hier fand ich es teilweise allerdings etwas verwirrend und fast schon ein bisschen zu abgehoben. Aber wer weiß, was in einigen Jahren alles medizinisch möglich ist...
Am Ende wird es nochmal richtig dramatisch, weil im Markwaldhof eben doch nicht alles Gold ist, was glänzt. Für meinen Geschmack war es ein passender Schluss, der nochmal viel Spannung aufbaut und einiges erklärt, sodass keine Fragen offen bleiben.
Ich wurde von der ersten Seite an gut unterhalten und denke, dass die eigentliche Zielgruppe mindestens genauso begeistert sein wird wie ich. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!
Eure
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier dürft ihr mir eure Kommentare hinterlassen.
Bitte beachtet:
DATENSCHUTZ: Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptiere ich und bin einverstanden, dass meine Daten gespeichert und weiterverarbeitet werden!