Donnerstag, 15. September 2022

Angekündigte Tode in "Stille blutet" von Ursula Poznanski


Endlich wieder ein neues Buch von Ursula Poznanski. Ich lese ihre Jugendbücher, aber auch ihre Thriller sehr gerne.

Mit "Stille blutet" beginnt sie nun eine neue Thriller-Reihe für Erwachsene. 

Erschienen ist das Buch Anfang September bei Knaur. Ihr erhaltet es als Paperback, ebook und Hörbuch.

Worum geht's?

"Wenige Worte machen die aufstrebende Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es dem Blogger Gunther Marzik nach einer ganz ähnlich lautenden Ankündigung. Während die österreichische Medienwelt kopfsteht, trendet der Hashtag #inkürzetot, Nachahmer-Beiträge und Memes fluten das Netz. Wie soll die junge Ermittlerin Fina Plank im fünfköpfigen Team der Wiener »Mordgruppe« zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Schließlich rückt Nadines Ex-Freund Tibor Glaser ins Zentrum von Finas Ermittlungen, ein aalglatter Werbefachmann und Weiberheld, der verzweifelt seine Unschuld beteuert. Während sich die Schlinge um Tibors Hals langsam zuzieht, beobachtet von allen unbemerkt ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen raffinierten Schachzug vor …" (Klappentext)

Angekündigte Tode...

Sofort zu Beginn lernt man das erste Opfer kennen, das nicht gerade sympathisch ist - als Leser trauert man der im Klappentext erwähnten Nachrichtensprecherin Nadine Just also nicht hinterher. Mir hat der direkte Einstieg gut gefallen, denn es geht direkt los.

Die Ermittlungen werden von Fina Plank und ihren Kollegen aufgenommen. Sie ist noch sehr jung und die einzige Frau in der Abteilung und wird vor allem von ihrem Partner und Kollegen Oliver nicht ernst genommen. Im Gegenteil: Er lässt kein gutes Haar an ihr. Und das hat mich während des Lesens etwas gestört. Die Sticheleien und das Macho-Gehabe von Oliver nimmt mir zu viel Raum ein. Zum Glück lässt es im Laufe des Buches etwas nach. Ich bin gespannt, wie sich das Verhältnis der Beiden mit dem Vorschreiten der Reihe noch entwickelt.

Aufgebaut ist der Thriller chronologisch und relativ klassisch. Der erste Mord geschieht und die Ermittlungen werden aufgenommen, wobei die Perspektiven zwischen den Ermittlern und dem Verdächtigen Tibor Glaser abgewechselt werden. Das ist sehr gelungen, denn so bekommt man beide Einsichten gut mit. Außerdem gibt es noch kleine Einschübe von einem Unbekannten, der auch einen Mord begeht. Darauf möchte ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen, um nicht zu spoilern.

Grundsätzlich hat mir gefallen, dass es zwar etwas brutal ist, aber auch nicht zu blutig. Man kann das Buch also auch abends im Bett lesen, ohne Angst haben zu müssen, nicht mehr einschlafen zu können. Spannend ist es aber auf jeden Fall. Denn während sich Finas Kollegen schnell auf einen Täter festlegen, ist sie anderer Meinung - und man als Leser auch. Man kann also miträtseln und sich seine eigenen Gedanken machen. 

Auf das Ende bin ich so nicht gekommen. Hier gibt es mehrere Überraschungen. Das ist super und macht für mich einen guten Thriller aus.

Auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Er ist flüssig, es gibt viele Dialoge und kaum Längen. Angesiedelt ist die Handlung in Wien. Hier ist der Ort aber weitgehend austauschbar. Es werden einige Orte genannt, aber sie sind nicht ausschlaggebend für die Handlung. Wer sich in Wien auskennt, wird vielleicht das ein oder andere wiedererkennen. Für mich war es so aber auch okay.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und gebe 4 Sterne!

Eure



 

1 Kommentar:

Hier dürft ihr mir eure Kommentare hinterlassen.
Bitte beachtet:
DATENSCHUTZ: Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptiere ich und bin einverstanden, dass meine Daten gespeichert und weiterverarbeitet werden!