Samstag, 5. September 2020

Blutige Rituale in "Seelenangst" von Veit Etzold

Ich bin ein großer Fan von Veit Eztold, vor allem seit ich ihm bei einer seiner Lesungen getroffen habe und er sehr herzlich und sympathisch war. Und was habe ich entdeckt? Ein Buch von ihm auf meinem SuB! Das musste ich natürlich schnell ändern und so durfte "Seelenangst" mit mir in den Urlaub fahren. Wie lange es schon bei mir im Regal steht, weiß ich gar nicht mehr - auf jeden Fall zu lange.

Erschienen ist der Thriller nämlich schon 2012 bei Bastei Lübbe. 

Es handelt sich um den zweiten Fall für Clara Vidalis. Mittlerweile sind in dieser Reihe schon sieben Bücher erschienen, darunter auch sein neustes Werk "Blutgott". Hier findet ihr meine Meinung dazu...




Worum geht's?

"Clara Vidalis, Expertin für Pathopsychologie am LKA Berlin, hat gerade die Folgen ihrer Hetzjagd auf den Serienkiller „Der Namenlose“ verkraftet, als die Hauptstadt von einer neuen, noch perfideren Mordserie erschüttert wird. Ein Mann, der sich „Der Drache“ nennt, ist von einer grausamen Mission erfüllt: Er tötet Menschen, die nur nach außen hin eine vorbildliche gesellschaftliche Funktion ausüben. Und mit seinem satanistischen Hintergrund, seiner absoluten Besessenheit weist er Clara den Weg nach Rom: zum Chef-Exorzisten des Vatikans …" (Klappentext)

 

Satanistische Rituale...

Mittlerweile weiß ich ja, dass die Bücher von Veit Etzold nichts für schwache Nerven sind. Nichtsdestotrotz war ich wieder überrascht, dass sich mein Magen schon beim Prolog umgedreht hat - denn der ist ziemlich eklig. Das muss man mögen - und ich gebe zu, vielleicht bin ich ein bisschen zu weich dafür. Denn die Stellen, in denen ich mich wirklich zusammenreißen musste, sind über das ganze Buch verteilt. Für meinen Geschmack darf es hier ruhig ein bisschen weniger sein und ich hoffe, dass alles wirklich nur Fiktion ist und dass es keine Menschen auf der Welt gibt, die wirklich zu solchen Handlungen fähig sind.

Denn in diesem Buch geht es um satanistische Rituale, aber auch um Teufelsaustreibung. Das Grundthema fand ich sehr spannend, da ich mich damit noch gar nicht beschäftigt habe. Es ist dunkel, brutal und trotzdem - oder gerade deshalb - faszinierend. Zwischendurch hat mich etwas gestört, dass es ein bisschen ins phantastische abgleitet, vor allem wenn es darum geht, wie sich Menschen verhalten, die besessen sind. Hier bin ich einfach zu rational. Aber das meiste wird auch wissenschaftlich erklärt.

Und das ist etwas, dass ich am Stil von Veit Etzold sehr schätze. Man merkt, dass er die Themen sehr genau recherchiert und viele Hintergrundinfos liefert, die dafür sorgen, dass man ihm alles auch abnimmt. 

Ermittelt wird wieder von Clara Vidalis. Ich mag sie sehr, weil sie sehr engagiert an die Aufklärung der Mordfälle geht und sich dabei keine Angst hat, sich selbst in Gefahr zu bringen. Das ist auch hier wieder der Fall. Diesmal ist ihr kein Weg zu weit, um den Täter zu verstehen und so begleitet sie der Leser zum Beispiel bis nach Rom.

Spannend geht es auf jeden Fall zu. Man weiß so ungefähr, wer der Täter ist - aber nicht, warum er das tut. Das wird erst nach und nach deutlich und lässt einen erschaudern. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, denn immer wenn man denkt, jetzt gibt es den entscheidenden Hinweis, löst sich dieser wieder in Luft auf. Deshalb konnte mich das Buch auch wirklich fesseln.

Ein bisschen enttäuschend war für mich dann der Schluss. Er ist gut gemacht, da er der Geschichte, die eigentlich abgeschlossen ist, noch eine Art offenes Ende verpasst. Allerdings war das ein bisschen vorhersehbar, weil vorher alles zu rund lief.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich werde Veit Etzold treu bleiben. Aber es ist mir einfach zu blutig und zu brutal. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Eure


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