Sonntag, 20. September 2020

Neidzerfressen in "Die Nachbarin" von Caroline Corcoran


Kennt ihr das? Ihr seid in den sozialen Medien unterwegs und seht immer wieder ein und dasselbe Buch? So ging es mir mit "Die Nachbarin" von Caroline Corcoran.

Was mich dann aber sehr gereizt hat, waren die sehr unterschiedlichen Meinungen zu dem Thriller. Manchmal wurde er regelrecht gehypt, von anderen Lesern gnadenlos abgestraft. Wenn das passiert, dann werde ich neugierig und muss das Buch unbedingt lesen, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Erschienen ist das Buch Anfang August im Heyne Verlag. Es ist als Paperback und ebook erhältlich.


Worum geht's?

In Lexies Leben scheint alles perfekt: Sie liebt ihren Freund Tom, die beiden planen eine Familie, und sie wohnen in einem eleganten Apartment mitten in London, das keine Wünsche offen lässt. Doch Lexies Idylle trügt. Wenn sie allein ist, lauscht sie den Geräuschen aus der Nachbarwohnung. Und stellt sich dabei das mondäne Leben ihrer Nachbarin vor ...

Harriet führt ein ausschweifendes Leben voller wilder Partys, ihr Leben ist ein Abenteuer. Nur selten gesteht sie sich ein, wie unglücklich sie in Wahrheit ist. Sie wünscht sich einen Freund wie Tom. Sie möchte das Leben ihrer Nachbarin Lexie. Und sie ist bereit, alles zu tun, damit dieses Leben ihr gehört ...

 

Du willst ihr Leben...


Die Plotidee finde ich sehr spannend: Zwei Frauen, die Tür an Tür wohnen, sich nicht kennen, aber der anderen trotzdem ihr scheinbar perfektes Leben neiden.

Gut gefallen hat mir, dass ständig aufgezeigt wurde, dass vieles doch einfach mehr "Schein als Sein" ist. Dadurch wirkte die Handlung sehr real.

Auch gelungen ist meiner Meinung nach der Aufbau des Buches. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Lexie bzw. Hariett erzählt. Manchmal ist dann zwar das Ereignis doppelt, aber weil es aus unterschiedlichen Blickwinkel erzählt wurde, fand ich das nicht schlimm. 

Allerdings war das dann teilweise auch etwas langatmig. Es dreht dich einfach alles darum, dass sie selbst mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind. Ein bisschen genervt hat mich dieses ewige Negativ-Sehen dann schon.

Darüber hinaus wurde ich mit Harriet einfach nicht warm. Sie war von allem zu viel. Interessant war ihre Vergangenheit schon, es erklärt auch einiges von ihren teilweise komischen Verhaltensweisen, aber für mich war es trotzdem keine Entschuldigung.

Den Thriller-Anteil habe ich lange gesucht, für mich war es eher ein tragischer Roman. Zwar kommen zum Schluss einige spannende Momente auf, aber das war mir zu wenig. Das Ende an sich ist dann abr ganz schön gruselig...

Alles in allem eine gute Idee mit schönen Ansätzen, aber auch noch etwas ausbaufähig. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Eure


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