Mittwoch, 23. September 2020

Düstere Geheimnisse in "Wenn das Licht gefriert" von Roman Klementovic


Normalerweise erkennt man die Krimis aus dem Gmeiner Verlag sofort an ihren Cover - ganz anders bei "Das Licht gefriert" von Roman Klementovic.

Das hat mich Neugierig gemacht, denn statt eines Fotos einer Stadt ist dieses Cover sehr minimalistisch gehalten. Und das finde ich auch sehr passend, denn bei diesem Thriller handelt es sich nicht um einen typischen Regionalkrimi. Noch ein Grund mehr für mich, das Buch unbedingt lesen zu wollen.

Erschienen ist es Anfang September im Gmeiner Verlag. Es ist als Paperback ebook erhältlich. Auf der Verlagsseite findet ihr neben einem Buchtrailer außerdem Terminen von Lesungen mit dem Autor. Für mich sind sie leider zu weit weg...


Worum geht's?

Seit 40 Jahren schon ist Elisabeth mit Friedrich verheiratet - glücklich, trotz einiger Schicksalsschläge. Auch seine Alzheimererkrankung kann ihre Liebe nicht erschüttern. Doch eines Abends ist er besonders verwirrt. Während eines TV-Beitrags über den seit 22 Jahren ungeklärten Mord an der besten Freundin ihrer Tochter gibt er Verstörendes von sich. Er erwähnt Details, die er gar nicht kennen dürfte. In Elisabeth regt sich ein schlimmer Verdacht … (Klappentext)

Düstere Geheimnisse...


Der Klappentext hat es mir sofort angetan: Ein Mord, der schon lange her ist, ist in Thrillern nicht unbedingt ein neues Thema, aber ich fand den Aspekt, dass ein Alzheimerpatient unbewusst Hinweise gibt, sehr spannend.

Der Thriller beginnt mit dem Verschwinden Annas, wobei hier die Sicht der Eltern im Vordergrund steht. Was geschehen ist, bleibt im Dunkeln. Dafür wird der Schmerz und die Aufregung nach dem Verschwinden der jungen Frau stark in den Fokus gerückt. Das hat sofort Spannung aufgebaut.

Anschließend springt man 22 Jahre nach vorne, in die heutige Gegenwart. Hier steht Elisabeth im Fokus, die Mutter von Annas bester Freundin. Einen kleinen Mini-Prolog gibt es an dieser Stelle ebenfalls. Man muss also zwangsläufig weiterlesen.

Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass der Thriller sehr subtil Spannung aufbaut. Man hat das Gefühl, dass man weiß, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt - und dann kommt es doch wieder anders. Deshalb hatte ich beim Lesen mehrmals einen "Aha-Moment", bei dem mir der Mund offen stehen geblieben ist.

Auch interessant war das Thema Alzheimer. Ich hatte während des Lesens sehr viel Mitleid mit Elisabeth, denn der Autor zeigt auf, wie schwer es ist, wenn ein geliebter Mensch nicht mehr in der Lage ist, selbstständig zu sein und teilweise sehr anstrengend ist. Deshalb hat Elisabeth auch schnell mein Herz erobert und ich habe mir gewünscht, dass für sie alles gut ausgeht.

Der Schreibstil ist sehr lebendig, aber man rast nicht durch die Geschichte. Erzählt wird auch nur ein relativ kurzer Zeitraum von einigen Tagen, dafür wird der Leser zu jeder Gelegenheit mitgenommen, die für die Story wichtig ist.

Am Schluss habe ich dann den Mund kaum noch zubekommen. Der Autor geht hier einen sehr mutigen Weg, der mich zuerst verärgert hat. Dann musste ich aber zugeben, dass das Ende sehr passend gewählt wurde.

Insgesamt war ich wirklich begeistert! Mehr davon - von mir gibt es 5 Sterne!

Eure


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