Donnerstag, 25. Juni 2020

Cyber-Zukunft in "Connect" von Julian Gough

In Zeiten von Corona erlebt jeder von uns, wie hilfreich Digitalisierung und der technische Fortschritt sein kann. Egal ob Video-Unterricht, Homeoffice oder die neue Corona-Warnapp der Bundesregierung.

In naher Zukunft, aber mit einem erheblichen Sprung was Künstliche Intelligenz, Cyber-Games und Drohnen angeht, spielt "Connect" von Julian Gough.

Der Thriller mit über 600 Seiten erschien im September 2019 bei C. Bertelsmann. Er ist als Hardcover und ebook erhältlich.






Worum geht's?


"Nevada, in naher Zukunft: Colt ist der clevere Sohn einer Wissenschaftlerin und eines Geheimdienstlers. Als er heimlich die bahnbrechende Forschung seiner Mutter Naomi bei einer Biotech-Konferenz einreicht, wird die Studie vom Geheimdienst sofort unter Verschluss genommen. Mutter und Sohn sind gezwungen zu flüchten. Jetzt muss Colt alles daran setzen, mit seinen Programmierkenntnissen Daten zu manipulieren, um ihr Leben zu retten. Und er ist gezwungen, die virtuelle Realität zu verlassen, denn er muss sich seinem größten Schrecken stellen: der Liebe. »Connect« zeigt, wie das Verhältnis zwischen Mensch und künstlicher Intelligenz im digitalen Zeitalter aussehen könnte." (Klappentext)

Hilfreiche Technologie?


Ich muss gestehen: Ich hatte mit diesem Buch so meine Probleme. Erst habe ich angefangen, wurde aber nicht so gefesselt, dann habe ich es erstmal weggelegt und was anderes gelesen, bin wieder eingestiegen, wieder weggelegt usw. bis ich schließlich nochmal von vorne angefangen und es dann auch beendet habe.

Das Buch ist kein klassischer Thriller, wie auf dem Cover angegeben. Es geht hier weniger um viele Morde, die Spannung kommt eher durch die Handlungen der Figuren und das Zusammenspiel der Protagonisten und dem technischen Fortschritt auf.

Darauf muss man sich aber erstmal einlassen und in das Buch hineinfinden. Es spielt in der nahen Zukunft, eine genaue Angabe gibt es nicht. Das bedeutet, dass dem Leser viele alltägliche Dinge bekannt sind, es aber gerade in Bezug auf das normale Leben doch einige Änderungen gibt, wie autonome Autos, intelligente Kühlschränke etc. Und damit habe ich mir am Anfang sehr schwer getan.

Denn das Buch ist sehr technisch. Für mich als absoluten Laien waren die Beschreibungen, wie was funktioniert, gerade in Hinblick auf den Sohn Colt und seine Cyberspiele, sehr langatmig. Inhaltlich habe ich hier auch wenig verstanden, was jetzt nicht unbedingt nötig ist, um dem Plot zu folgen, aber eben auch langweilig ist, wenn man sich dafür nicht interessiert. Ich kann auch nicht beurteilen, wie viel davon wirklich möglich wäre und wie viel Fiktion hier hineingeflossen ist.

Auch mit den Protagonisten habe ich mich schwer getan. Naomi ist eine geniale Wissenschaftlerin, aber scheint keine richtige Beziehung zu ihrem Sohn Colt aufbauen zu können. Und dieser war für mich richtig komisch, denn er scheint nur noch in der Spiele-Welt zu leben und gar nicht mehr in der Realität.

Der Schreibstil ist ebenfalls ungewohnt. Die Sprache ist sehr nüchtern und sachlich, der Autor reiht außerdem häufig einfache Sätze aneinander, was dies noch unterstreicht. Das passt meiner Meinung nach sehr zum Buchinhalt, bei dem die Technik ja einen großen Teil ausmacht, aber mir hat hier die Lebendigkeit gefehlt.

Nichtsdestotrotz wird es spannend - aber das dauert bis ungefähr zur Hälfte des Buches. Das hätte für meinen Geschmack früher einsetzen müssen. Hier hatte ich das Gefühl, dass endlich einmal was passiert. Und es passiert viel. Ab diesem Zeitpunkt konnte mich der Thriller dann auch fesseln.

Ich möchte das Buch auf keinen Fall schlecht machen - es war einfach nicht mein Geschmack und ich habe etwas anderes erwartet. Es hatte einige gute, spannende Passagen, aber insgesamt war es dann doch sehr trocken und emotionslos. Deswegen gibt es von mir nur 2,5 Sterne. 

Eure




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