Samstag, 13. April 2019

Mördersuche in "Schnick, schnack, tot" von Mel Wallis de Vries

Vor kurzem habe ich mit einer meiner Deutschklassen "Mädchen, Mädchen, tot bist du" von Mel Wallis de Vries als Lektüre gelesen und nicht nur den Schülern, auch mir hat das Buch richtig gut gefallen. Als dann nur ein paar Wochen später ein anderer Schüler "Schnick, schnack, tot" im Rahmen eines Referats vorgestellt hat, habe ich es mir mal direkt ausgeliehen :-) Das ist echt toll an meinem Job ;-)

Erschienen ist das Buch im September 2016 bei one, der Jugendsparte von Bastei Lübbe. Es ist als Hardcover und ebook erhältlich und für Leser ab 14 Jahren geeignet.



Worum geht's?


"Endlich Klassenfahrt! Alle freuen sich auf das verlängerte Wochenende auf der Insel Vlieland. Doch dann wird eine Schülerin in den Dünen aufgefunden. Ermordet.
Jeder ist verdächtig. Jeder hätte ein Motiv. Die Polizei beginnt zu ermitteln, während alle immer mehr in einem Sumpf aus Lügen versinken.
Als ein Sturm aufzieht, ist die Insel auf einmal von der Außenwelt abgeschottet. Doch noch immer lauert der Mörder unter ihnen und wartet auf seine nächste Chance … " (Klappentext one)


Tot auf der Klassenfahrt...


So sehr mich "Mädchen, Mädchen, tot bist du" begeistert hat - "Schnick, schnack, tot" konnte leider gar nicht mithalten.

Wie von der Autorin gewohnt ist das Buch wieder aus unterschiedlichen Perspektiven der Figuren geschrieben. Zum einen haben wir die Schüler, die sich auf einem Klassenausflug befinden, aber auch die Lehrer und sogar den Kapitän der Fähre, mit dem die Jugendliche auf die holländische Nordseeinsel übersetzen. Ich gestehe, dass den Erwachsenen so viel Raum eingeräumt wird, fand ich anfangs ziemlich komisch - schließlich sind die Schüler die Hauptakteure. Außerdem kamen so wirklich sehr viele unterschiedliche Perspektiven zusammen, sodass ich - trotz des Namens in der Kapitelüberschrift - manchmal nicht recht wusste, in welche Gruppe ich denjenigen einordnen musste. Der Index am Ende hilft hier auf jeden Fall.

Was mich aber richtig gestört hat war die vulgäre Sprache. Nicht nur die Jugendliche reden wirklich extrem "jugendsprachlich", sogar die Lehrer. Schimpfwörter und andere Ausdrücke häufen sich, dass es ziemlich unglaubwürdig wurde, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Schüler alle aufs Gymnasium gehen und vor allem aus der Mittel- und Oberschicht stammen. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.

Die Geschichte und die Handlung konnte mich auch nicht wirklich fesseln. Den Mord erlebt man gleich zu Beginn mit, die Aufklärung zieht sich aber etwas in die Länge und kommt nicht wirklich voran. Etwas Spannung bringen die kurze Abschnitte ein, die aus der Sicht des Mörders geschrieben wurden. Allerdings bieten sie nicht genug Anhaltspunkte, um wirklich miträtseln zu können.

Das Ende ist dann auf der einen Seite schon etwas überraschend, auf der anderen aber auch nicht wirklich glaubwürdig. Vielleicht liegt es daran, dass dann alles sehr schnell geht und man keine weiteren Details verliert, aber mich hat es nicht wirklich überzeugt.

Insgesamt war ich doch enttäuscht, da mich das Buch enttäuscht hat. Ich kann deswegen nur 2 Sterne vergeben.

Eure

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