Samstag, 6. April 2019

Sieh nicht hin in "Bird Box" von Josh Malerman

Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen, habe meine Follower gefragt, ob ich lieber das Buch lesen oder den Film schauen soll, aber wirklich entschieden habe ich mich lange nicht. Letztendlich wurde mir die Entscheidung dann abgenommen, denn als ich auf einem Kurztrip in England war, fiel mir "Bird Box" von Josh Malerman buchstäblich in die Hände.

Ich habe die englische Ausgabe. Auf Deutsch ist das Filmausgabe im Dezember 2018 bei Blanvalet erschienen. Das "Original" ist bereits früher unter dem Titel "Der Fluss - Deine letzte Hoffnung" erschienen.



Worum geht's?


"Öffne deinen Augen, und du bist tot! Dieses Mantra hat Malorie ihren beiden Kindern von Geburt an eingeimpft. Sie verlassen das Haus so selten wie möglich und wenn doch, dann nur mit verbundenen Augen. Denn irgendetwas ist dort draußen, dessen Anblick jeden in den Wahnsinn treibt. Da klingelt das Telefon, und der unbekannte Anrufer bietet ihr einen sicheren Ort, nur ein paar Meilen den Fluss hinab. Kein weiter Weg, wenn man ihn sehen kann. Doch mit verbundenen Augen unmöglich. Dennoch steigt Malorie mit den Kindern in ein kleines Boot, der Hoffnung entgegen – oder dem Tod!" (Klappentext Blanvalet)


Sieh nicht hin...


Ich muss gestehen, dass ich ziemlich hohe Erwartungen an das Buch hatte. Der Film wurde ja sehr gehypt und auch die Leseeindrücke auf anderen Blogs und in Foren waren sehr begeistert. Gelesen habe ich das Buch auf Englisch, was aber kein Problem war. Ich konnte alles gut verstehen.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen ist man mit der Protagonistin Malorie in ihrer Gegenwart, vier Jahre nach dem Ausbruch der Katastrophe, die man nicht wirklich benennen kann. Fakt ist nur, dass draußen etwas ist, dass einen in den Selbstmord treibt, sobald man es sieht. Auf der anderen Zeitebene erlebt man den Ausbruch dieser Katastrophe und den Überlebenskampf von Malorie und ihren Mitstreitern mit, die sich in einem vermeintlich sicherem Haus verbarrikadiert haben.

Den Wechsel zwischen den zwei Ebenen fand ich sehr gelungen. Denn wenn man sich in der Gegenwart befindet, kommen immer wieder Fragen auf, die dann nach und nach in den Rückblenden beantwortet werden. Dadurch wird man angeregt, immer weiter zu lesen und das Buch entwickelt sich so zu einem richtigen Pageturner.

Obwohl man immer mehr Informationen bekommt, bleiben doch einige Sachen im Dunkeln. Das fand ich auf der einen Seite super, weil es so realistischer wird und sich die eigenen Gedanken entfalten können, auf der anderen Seite aber auch schade - denn schließlich will ich immer alles wissen.

Malorie als Protagonistin fand ich gut gewählt. Sie ist einerseits sehr sympathisch, andererseits aber auch ein bisschen egoistisch und - vor allem in den Passagen in der Gegenwart - ziemlich hart. Sie wirkt hier gefühllos, was anfangs komisch war, aber sich durch ihre Erlebnisse erklärt, die man nach und nach erfährt.

Das Ende ist dann irgendwie nicht mehr so überraschend, wie ich gehofft habe. Das ist ein kleiner Wermutstropfen.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, ich habe es nicht aus der Hand gelegt und in einem Rutsch an einem faulen Lesetag durchgelesen. Deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne!

Mittlerweile habe ich auch den Film gesehen und kann nicht sagen, was ich besser finde. Es gibt einige Unterschiede, aber trotzdem bleibt er nah am Buch. Ich würde sagen, dass Buch ist ein bisschen weniger Hollywood als der Film. Empfehlen kann ich aber beides.

Eure

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