Ich lese die Bücher von Uwe Laub sehr gerne, da er aktuelle Themen aufgreift und diese spannend verpackt.
Im letzten Jahr ist sein neustes Buch "Dürre" erschienen. Wie der Titel schon andeutet steht hier der Wassermangel, entstanden durch den Klimawandel, im Fokus.
Ich habe bereits die Vorgänger "Leben", in dem es um eine Pandemie geht, und "Sturm", welches von verrückten Wetterphänomenen handelt, gelesen. Es sind alles unabhängige Einzelbände.
Erschienen sind sie im Heyne Verlag.
Worum geht's?
"Der Klimawandel beschleunigt sich unaufhaltsam. Dürren und Ernteausfälle nehmen weltweit zu. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließen die Länder drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage – und werden erbarmungslos gejagt." (Klappentext)
Wasser ist kostbar...
Ich finde es immer besonders erschreckend, wenn ich über fiktive Ereignisse lese, die doch etwas an der Realität kratzen. Und das tut "Dürre" auf jeden Fall.
Der Plot spielt in der nahen Zukunft. Mittlerweile ist es in Europa so warm geworden, dass Wasserknappheit herrscht und die Saat auf den Feldern kaum bewässert werden kann. Dies hat auch Hungersnöte zur Folge.
Aber nichts nur um die Umweltveränderung geht es in diesem Thriller, sondern der Autor verbindet dieses Thema gleichzeitig mit Überwachung und Kontrolle. Denn es gibt eine verpflichtende App, die misst, wie "grün" jeder Bürger lebt.
Was mich beim Lesen besonders fasziniert hat, ist das die Schere zwischen Arm und Reich noch viel weiter auseinander klafft als heute. Während Julian und Leni, zwei Geschwister, mit ihrem Bauernhof kaum über die Runden kommen, leben andere in Saus und Braus und können so viel Wasser vergeuden oder Fleisch essen wie sie möchten. Dieser Kontrast ist gut gelungen.
Im Mittelpunkt des Buches stehen die beiden Geschwister. Sie werden in etwas verwickelt, was ihr normales Leben komplett auf den Kopf stellt. Das mitzuverfolgen ist super spannend. Man braucht an der ein oder anderen Stelle auch starke Nerven, den zimperlich geht es in der nahen Zukunft nicht zu. Das macht den Thrill des Buches komplett.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, den Weg der Beiden zu verfolgen und meine eigenen Schlüsse aus den Ereignissen zu ziehen, um neue Vermutungen anzustellen, was denn jetzt das große Ganze ist. Es kommen nämlich noch einige sehr wichtige Personen hinzu.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen. Durch Perspektivenwechsel gibt es auch immer wieder kleine Cliffhanger innerhalb des Buches.
Mein einziger Kritikpunkt: Irgendwann driftet der Plot etwas weg von der eigentlichen Umwelt-Situation. Dann spielt nämlich die Dürre, die Hitze und auch die Wasserknappheit kaum eine Rolle mehr. Das hätte für mich ruhig noch mehr thematisiert werden können, weil es das ist, was "Dürre" von anderen Thrillern abhebt.
Insgesamt wurde ich aber sehr gut unterhalten, deshalb gibt es von mir 4 Sterne!
Eure
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