Mittwoch, 26. Februar 2020

Verschwundene Freundin in "Das Echo deines Todes" von Sophie Kendrick

Das besondere an den Büchern von Sophie Kendrick ist, dass die Protagonistin immer an einer Art von Behinderung bzw. Krankheit leidet. In "Mein Tod in deinen Augen" war die Hauptfigur blind, in "Das Gesicht meines Mörders" kämpft die Protagonistin mit einem Gedächtnisverlust. Ich finde das sehr spannend, da so nicht nur spannend ist, sondern die Geschichten immer auf eine besondere Art und Weise erlebt werden.

In ihrem neuen Buch "Das Echo deines Todes", welches Im Februar 2020 im Rowohlt Verlag erschienen ist, lebt die Protagonistin Lara mit einem Asperger-Autismus. Es ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.

(Ich habe die Taschenbuch-Ausgabe. Leider konnte ich kein schönes Foto machen, da ich im Schlaf über das Buch gerollt bin und es jetzt nicht mehr so ansehnlich ist... Sorry!)



Worum geht's?


"Die Wahrheit liegt auf der Insel
Vor sechzehn Jahren haben sich die vier Freundinnen zuletzt gesehen. Auf einer Schäreninsel während eines Urlaubs, der tragisch endete. Als Lara eine anonyme Einladung dorthin erhält, wirft sie das völlig aus der Bahn. Denn damals verschwand Becca spurlos. Alles, was die Polizei je fand, war ein verlassenes Motorboot – die einzige Verbindung zwischen der Insel und dem Festland. Kaum sind die einstigen Freundinnen auf der Insel angekommen, geschehen merkwürdige Dinge: Jemand bricht in das Haus ein und hinterlässt rätselhafte Botschaften, Fotos tauchen auf Laras Handy auf, die sie nie gemacht hat. Und in der Nacht sieht sie eine Gestalt um das Haus schleichen, die sie für Becca hält …" (Klappentext rororo)


Wo ist Becca?


Im Mittelpunkt des Buches steht die Protagonistin Lara. Sie leidet unter dem Asperger-Syndrom, hat sich damit aber gut arrangiert - zumindest bis sie die im Klappentext erwähnte Einladung bekommt. Sechzehn Jahre zuvor hat sie zusammen mit drei Freundinnen Urlaub auf einer Schäreninsel gemacht, bei dem in der letzten Nacht Becca verschwand. Bis heute weiß niemand, was damals geschehen ist. Also überwindet Lara ihre Ängste, die gewohnte Umgebung zu verlassen und macht sich auf die Suche nach Antworten.

Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte aus Sicht von Lara, also in der Ich-Perspektive verfasst wurde. Dadurch kann man ihre Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Überhaupt lernt man sie zu Beginn des Buches erstmal ausführlich kennen, man weiß, wie sie lebt und mit welchen Herausforderungen sie kämpft. Erst dann beginnt der eigentliche Plot und die Reise auf die Ferieninsel.

Die Geschichte kommt nahezu ohne Brutalität aus, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Mysteriöse Geschehnisse passieren, der vermeintliche Geist von Becca taucht auf, aber der Lösung, was mit dem Mädchen damals geschehen ist, kommt man keinen Schritt näher. Dafür zeigt sich langsam das wahre Gesicht der Frauen und Männer - denn auch die Jungs, die damals auf die Insel kamen, wurden eingeladen.

Man kann die ganze Zeit miträtseln, was geschehen ist und weiß nicht wirklich, wem man trauen kann. Das hat mir gut gefallen. Selbst Lara, die ich als Protagonistin schnell ins Herz geschlossen habe, scheint nicht so unschuldig zu sein wie gedacht. Es ist teilweise etwas verwirrend, aber dadurch auch sehr spannend.

Das Ende habe ich dann nicht so kommen sehen. Es ist aber in sich schlüssig. Hier hätte das Buch dann für mich auch enden können. Es gibt noch einen Epilog, der ein halbes Jahr nach den Ereignissen spielt. Den hätte ich nicht gebraucht, denn hier wird die Geschichte etwas weichgewaschen. 

Trotzdem konnte mich vor allem die düstere Atmosphäre überzeugen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Eure


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