"Hirschhornharakiri" ist der dritte Fall eines sehr ungewöhnlichen Ermittlers, denn Fellinger ist eigentlich Lebensmittelkontrolleur - aber mit einem hohen kriminalistischen Gespür.
Ich habe bereits den zweiten Fall "Sau am Brett" gelesen und fand ihn sehr witzig, deswegen habe ich mich gefreut, dass es weitergeht.
Erschienen ist das Buch Mitte Januar bei Heyne. Es ist als Taschenbuch, ebook und Hörbuch erhältlich. Das Hörbuch würde mich ehrlich gesagt auch mal reizen, der Dialekt ist bestimmt sehr witzig.
Worum geht's?
"Das Fest zum 100jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr nimmt legendäre Ausmaße an – und fatale für den Fellinger. Er hat einen kompletten Filmriss, als ihn der Lechner in seiner Eigenschaft als Ordnungshüter am nächsten Tag aus dem Bett klingelt. Nicht etwa, um Fellinger zum Frühschoppen abzuholen, sondern um ihn in Gewahrsam zu nehmen: Verdacht auf ein Tötungsdelikt. In der Polizeiinspektion konfrontiert Lechner seinen Spezi mit der Anschuldigung, dem Rosenberger Horst, seines Zeichens Jäger, in der vergangenen Nacht in einem Waldstück ein Hirschgeweih in den Ranzen gerammt zu haben. Ergebnis. Die Beweislast ist erdrückend. Fellinger steht vor seinem schwierigsten Fall - denn er selbst scheint der Täter zu sein!" (Klappentext Heyne)
Fellinger unter Verdacht...
Wie der Klappentext schon verrät, stolpert der Protagonist Fellinger diesmal nicht zufällig in einen Mordfall hinein, sondern er wird selbst verdächtigt, einen Mord begannen zu haben.
Diesen Ausgangspunkt fand ich sehr spannend, denn so stand Fellinger unter Druck, um seiner selbst Willen den Fall zu lösen. Allerdings muss ich gestehen, dass die Umsetzung nicht ganz so gelungen war. Denn als Mordverdächtiger selbst nach dem wahren Mörder suchen zu können, war dann doch etwas weit hergeholt.
Wenn man das aber ausblendet, ist es ein schöner und unterhaltsamer Krimi. Wie schon im Vorgänger hat mir vor allem das Verhalten der Hauptfigur gefallen: Er ist einfach ein netter Charakter, manchmal etwas aufbrausend, aber dann doch ein guter Kerl. Außerdem zeigt er einen großen Spürsinn und hat Augen für Details, sodass er doch recht schnell auf die richtige Spur kommt.
Auch als Leser kann man sehr gut miträtseln, auch wenn der geübte Leser doch das ein oder andere bereits voraussehen kann. Das fand ich nicht so schlimm, denn da es sich um einen gemütlichen Cosy-Krimi handelt, steht bei mir die Spannung erst an zweiter Stelle.
Natürlich wird auch hier wieder mit vielen Klischees und Übertreibungen gearbeitet. Das passt zum Setting und zum Fall - hat mir deswegen gut gefallen. Authentisch sind auch die vielen dialektalen Ausdrücke, die man aber auch verstehen kann, wenn man kein Bayrisch spricht. Für den Notfall gibt es aber am Ende des Buches auch noch Übersetzungshilfen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich wurde unterhalten. Allerdings fand ich es im Vergleich zum Vorgänger etwas schwächer, deswegen gibt es von mir diesmal nur 3 Sterne. Die Reihe werde ich aber auf jeden Fall weiter verfolgen.
Eure
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