Samstag, 3. März 2018

Hexenjagd in "Der Fluch von Pendle Hill" von Oscar Muriel

Ich lese ziemlich gern historische Krimis, aber die meisten spielen im Mittelalter. Das gefällt mir, aber als ich den Klappentext zu "Der Fluch von Pendle Hill" von Oscar Muriel gelesen habe, hat es mich gereizt, mal einen Krimi zu lesen, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt.

Außerdem muss ich gestehen, dass mich das Cover total überzeugt hat. Es ist zwar schlicht in schwarz-weiß gehalten, dadurch ist es mir aber gerade ins Auge gesprungen. Und es passt sehr gut zum Inhalt, was ich im Nachhinein festgestellt habe.

Erschienen ist der Krimi im Mitte Januar im Goldmann Verlag. Es ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.



Worum geht's?


"Neujahr 1889. In Edinburghs berüchtigter Irrenanstalt ermordet ein gefährlicher Psychopath eine Krankenschwester. Kurz bevor ihm die Flucht gelingt, unterhält er sich mit einer jungen Patientin, die seit Jahren kein Wort gesprochen hat. Wieso hat sie ihr Schweigen gebrochen? Sind die Gerüchte von schwarzer Magie wahr, die in den Fluren der Anstalt kursieren? Inspector McGray geht der Fall sehr nahe, denn die junge Frau ist seine Schwester. Zusammen mit seinem Partner Ian Frey verfolgt er den Mörder durch das ganze Königreich – bis zum Pendle Hill, Sitz der gefürchteten Hexen von Lancashire, wo die beiden genialen Ermittler einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur kommen …" (Quelle: Goldmann)


Hexen und schwarze Magie?


Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Fall für den schottischen Ermittler McGray und seinem englischen Partner Ian Frey. Man kann ihn aber auch ohne Vorkenntnisse lesen. Alles wichtige wird nochmals im Laufe des Buches nochmals kurz aufgegriffen.

Die Beiden sind ein sehr kurioses Ermittler-Duo. Der Autorin spielt hier auch mit einigen Klischees: Auf der einen der riesige, ruppige Schotte, auf der anderen Seite der feine, englische "Lord". Dass es da zum ein oder anderen Krach kommt, ist vorprogrammiert, aber davon lebt die Geschichte. Auch wenn die zwei eher unfreiwillig miteinander arbeiten und irgendwie klar kommen müssen, zeigt sich doch, dass der eine für den anderen da ist.

Die Sprache des Buches ist teilweise sehr derb. Das passt zwar zu McGray und unterstreicht seinen Charakter, aber mich hat es nach einer Weile etwas genervt. Der Ermittler hat auch eine sehr lockere Faust, deswegen geht es ziemlich häufig sehr derb zu. Auch das hat mich mit der Zeit gestört, weil sich viel einfach wiederholt hat - nur dass die Personen andere waren, die seine Härte zu spüren bekommen haben.

Am Anfang hat mich das Buch wirklich gefesselt und ich habe knapp die Hälfte am Stück weggelesen. Dann hat es sich aber gezogen und ich habe es immer wieder weggelegt. Es wurde dann etwas verwirrend und langatmig. Zum Schluss ging dann alles sehr schnell und es wurde nochmal richtig Spannung aufgebaut. Also knapp zusammengefasst: Toller Anfang, langweiliger Mittelteil, spannender Schluss.

Die Plot-Idee fand ich sehr spannend. Im Mittelpunkt stand nämlich keine normale Mordermittlung, sondern auch ein Fluch und einige Hexen - es ist also eine Art "moderne Hexenjagd". Dabei sind die Rollen zwischen Gut und Böse nicht eindeutig verteilt, was mir sehr gut gefallen habe. Ich hatte mal hier Mitleid, dann habe ich auf der Seite mitgefiebert etc. Nur die zwei Ermittler bilden eine Konstante. Dennoch war mir die Hexen-Geschichte teilweise ein bisschen zu abstrakt. Auch wenn der Autor versucht, am Ende alles auf die reale Ebene herunterzubrechen und man im Nachhinein auch alles logisch erklären könnte, war mir einiges zu sehr an den Haaren herbeigezogen bzw. einfach unglaubwürdig. Zu viele Zufälle und Rettungen in letzter Sekunde mag ich einfach nicht.

Insgesamt war das Buch schön zu lesen und es konnte mich - abgesehen vom Mittelteil - auch gut unterhalten. Trotzdem hat es mich nicht komplett überzeugt, deswegen nur 3 Sterne.

Eure









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Zum Buch: Der Fluch von Pendle Hill
Zum Autor: Oscar Muriel
Zum Verlag: Goldmann

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