Bösewichte, Fieslinge und Mörder gibt in der Literatur ganz schön viele. Ich lese ja sehr gerne Krimis und Thriller und lerne dadurch den ein oder anderen kennen. Deshalb wurde ich neugierig, als ich entdeckt habe, dass es 100 Bösewichte der Literatur jetzt in einem Buch gibt.
In "Das Buch der Schurken" hat der Autor Martin Thomas Pesl 100 gemeine Charaktere der Weltliteratur zusammengetragen und jedem eine Doppelseite gewidmet. Erschienen ist die Sammlung Anfang Januar bei btb und als Taschenbuch erhältlich. Alle Infos zum Buch findet ihr auf der unten verlinkten Verlagsseite.
Worum geht's?
Einer schlimmer als der andere...
Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder hineinzublättern, einfach irgendwo eine Seite aufzuschlagen und diese zu lesen. Man kann es also gut auf den Nachttisch legen und immer, wenn man mal nur ein paar Minuten Zeit hat, sich ein oder zwei Schurken zu Gemüte führen.
Die 100 Bösewichte sind in verschiedene Kategorien eingeordnet, zum Beispiel "Die Psychopathen", "Die Erziehungsberechtigten" oder "Die Gierigen". Das ist ganz witzig, denn man kann auch ganz gut Vergleiche ziehen. Meiner Meinung nach lassen sich auch einige Figuren in mehrere Kategorien einordnen - denn einige sind wirklich durchweg böse.
Jedem Schurke ist eine Doppelseite gewidmet. Neben dem Autor und dem literarischen Werk, in dem er bzw. sie auftaucht, gibt es auch immer eine witzige Illustration und ein Zitat aus dem jeweiligen Buch. Dann wird die Figur - und vor allem ihre Taten - auf eine sehr witzige und ironische Art und Weise beschrieben, sodass man dazu neigt, die jeweilige Person gar nicht mehr so böse zu finden.
Die ausgewählten Bösewichte stammen aus den unterschiedlichsten Genres und auch Zeiten. So findet man Märchenfiguren wie die bösen Stiefmütter neben Figuren der Mythologie oder Romanen und Erzählungen. Die Mischung hat sehr gut gepasst und der Autor zeigt auch immer Querverweise zwischen verschiedenen Bösewichten auf.
Schade fand ich allerdings, dass ich relativ wenige Figuren gekannt habe. Die moderneren wie Dolores Umbridge aus "Harry Potter" natürlich schon - aber gerade bei den klassischen Werken wusste ich oft nicht, wer derjenige ist. Auf der einen Seite habe ich dadurch schon Lust bekommen, mich auch mehr diesen klassischen Geschichten zuzuwenden. Auf der anderen Seite lesen sich die Erklärungen einfach witziger, wenn man weiß um wen es geht. Dann versteht man die Ironie besser.
Insgesamt war das Buch mal etwas ganz anderes und hat Abwechslung in mein Leseleben gebracht. Man kann es gut zwischendurch lesen und es ist auf jeden Fall sehr witzig. Von mir gibt es 4 Sterne!
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