Freitag, 22. April 2022

Mörderisches Norderney in "Insellicht" von Anja Eichbaum


Urlaubsstimmung? Dann muss ein passender Krimi her - so geht es zumindest mir immer :) Und weil ich gerne - zumindest mit meinen Büchern - gerne hoch in den Norden reise, habe ich mir "Insellicht" von Anja Eichbaum ausgesucht.

Bei dem Krimi handelt es sich um den fünften Fall rund um den Inselpolizist Martin Ziegler. Man kann die Bücher der Reihe aber auch unabhängig voneinander lesen. Ich zum Beispiel kenne bisher nur "Inselduell". Hier geht es zu meiner Meinung.

Erschienen ist das Buch im März bei Gmeiner. Ihr erhaltet es als Taschenbuch oder ebook.

Worum geht's?

Als eine junge Germanistin auf Norderney Heinrich Heines literarischen Spuren nachgeht, gerät sie unbeabsichtigt in die Ermittlungen eines rätselhaften Mordfalls, der Inselpolizist Martin Ziegler verzweifeln lässt: Ein Unbekannter erlag am Kap, dem Seezeichen von Norderney, den Folgen eines Giftanschlags. Doch alle Hinweise führen ins Leere. Bald schon ziehen »Sondengänger« Zieglers Aufmerksamkeit auf sich. Die Schatzsucher scheinen ein Geheimnis zu hüten. Und dann ist da noch Ruth Keiser, die derweil eine ganz persönliche Katastrophe erlebt. (Klappentext)

Mörderisches Norderney...

Als ich den Prolog gelesen habe, habe ich erstmal gestutzt: Liegt hier ein Fehler vor und es ist die falsche Geschichte unter dem Cover? Natürlich nicht, aber man reist kurz für ein paar Jahrzehnte in der Zeit zurück. Das hat mir gut gefallen.

Richtig schön fand ich auch, wieder bekannte Figuren zu treffen. Auch wenn ich bisher nur einen Band der Reihe gelesen habe, haben sich doch einige Charaktere gut eingeprägt und es war schön, ihnen und ihren Angewohnheiten wieder zu begegnen.

Die Story selbst ist sehr komplex aufgebaut. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die lange nur parallel nebeneinander her laufen. Zwar kommen sie sich manchmal nahe und man wartet als Leser regelrecht darauf, dass sich langsam alles zusammenfügt, aber das dauert - und das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings muss man auch aufmerksam lesen, damit man nicht das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben. Aber keine Sorge: Das bedeutet nicht, dass sich der Krimi nicht als Urlaubslektüre eignet.

Mir hat es wieder sehr viel Spaß gemacht, Martin Ziegler bei seinen Ermittlungen zu verfolgen und gleichzeitig an seinem Privatleben teilzuhaben. Das hat mir schon bei "Inselduell" gut gefallen. Dadurch wird eine sehr schöne Atmosphäre geschaffen, die zusammen mit dem Setting dafür sorgt, dass man - trotz der Morde - am liebsten sofort auf die Insel reisen möchte.

An der ein oder anderen Stelle hatte ich aber das Gefühl, dass man ein bisschen abschweift. Viel über das Inselleben zu erfahren ist toll, aber zwischendurch habe ich mit den Haufen gescharrt, weil ich endlich wissen wollte, wie am Ende alles aufgeklärt wird. Außerdem hatte ich ein paar Mal das Gefühl, ich müsste eingreifen - denn als Leser weiß man mehr als die einzelnen Figuren, die zum Teil einfach zu wenig miteinander interagieren.

Sehr gut ist aber der Schreibstil. Er lässt sich gut lesen, ist lebendig, mir gefallen die vielen Dialoge und die Länge der Kapitel.

Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen und hat mich daran erinnert, dass ich eigentlich schon längst die anderen Teile der Reihe lesen wollte.

Von mir gibt es 4 Sterne!

Eure



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