Mittwoch, 12. Mai 2021

Schmälzle ermittelt wieder in "Schwarzwald Morde" von Linda Graze

 
Es ist schon eine Weile her, da habe ich den ersten Teil der Reihe rund um Kommissar Schmälzle "Schmälzle und die Kräuter des Todes" gelesen. Ich war nicht ganz so begeistert, wieso und weshalb, das könnt ihr hier nachlesen. Aber genau deshalb wollte ich der Reihe noch eine Chance geben, denn das Setting und die Grundidee des doch sehr ungewöhnlichen Kommissars hat mir gefallen.

Erschienen ist das Buch im April bei Rowohlt. Ihr erhaltet es als Taschenbuch und ebook.

An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Worum geht's?

Flaute im Polizeiposten Bad Wildbad. Kollege Scholz bastelt Papierflieger, Kommissar Justin Schmälzle – Veganer, Reismilch-Macchiato-Fan und Badener mit haitianischen Wurzeln – langweilt sich. Bis eine Moorleiche mit eingeschlagenem Schädel gefunden wird, bei ihr eine beträchtlichen Anzahl Goldmünzen und eine große Flasche Kirschschnaps. Schmälzle reibt sich die Hände: endlich ein neuer Fall! Aber die Frau lebte im vorletzten Jahrhundert, meldet die Pathologie. Täter tot, seufzt Schmälzle …

Wenigstens erzählt die Putzfrau des Postens von illegal verschobenen Grenzsteinen zwischen der Schnapsfabrik und der geplanten Wildbader Ferienanlage. Dann schießt jemand dem Investor der Anlage in den Fuß. Wer war das? Warum? Und bestimmt nicht immer die Vergangenheit die Gegenwart? (Klappentext)


Endlich wieder Leichen...

Bei diesem Buch handelt es sich um einen abgeschlossenen Teil einer Krimireihe, den man auch eigenständig lesen kann. Ich empfehle aber trotzdem, den ersten Fall vorher zu lesen, denn da lernt man die Eigenheiten von Kommissar Schmälzle schon sehr gut kennen, sodass einem der Einstieg sehr leicht fällt.

Gut gefallen hat mir, dass wieder sehr viel Lokalkolorit eingebracht wurde. Zwar unterbrechen die in Dialekt geschriebenen Dialoge meinen Lesefluss und ich muss mich ganz schön konzentrieren, was denn jetzt gesagt wurde, aber es passt sehr gut zum Setting und bietet auch ein bisschen Raum zum Schmunzeln.

Denn für mich ist dieses Buch ein Feel-Good-Krimi. Ja, es gibt eine Leiche und es wird ermittelt, aber zwischen den Zeilen ist es doch auch mit einem Augenzwinkern zu sehen. Auch wenn das Cover auf ganz viel Blut hindeutet, ist er auch etwas für Leser mit nicht so starken Nerven.

Die Spannung ist natürlich nicht so hoch wie in einem ernsten Krimi, aber wer das mag, der macht hier nichts falsch. An dieser Stelle sind die Figuren meines Erachtens wichtiger und diese sind wirklich gelungen. Ich kenne keine Schwarzwälder persönlich und bin mir bewusst, dass hier auch mit Klischees gespielt wird - und das ist für mich völlig okay.

Ermittelt wird natürlich auch und man hat die Möglichkeit, sich seine eigenen Gedanken über den Täter und die Gründe zu machen. Die Auflösung am Ende war gelungen und hat gut zur Geschichte gepasst.

Insgesamt hat mir dieser zweite Teil um Längen besser gefallen als sein Vorgänger. Von mir gibt es 4 Sterne.

Eure



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