Ihr merkt vielleicht, dass ich momentan nicht in der düsteren, brutalen Krimi- und Thrillerwelt unterwegs bin, sondern dass es etwas gemächlicher zugeht.
Dazu passt auch mein neustes Buch "Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis" von Fanny König.
Erschienen ist der Dorfkrimi Anfang Februar bei Penguin. Es handelt sich um den zweiten Fall für Pfarrer und Hobbyermittler Meininger, kann aber unabhängig davon gelesen werden.
Worum geht's?
Im beschaulichen niederbayerischen Dörfchen Eichenberg hat man beinahe schon wieder vergessen, dass der Hofbauer-Metzger eine Schwester hat. Schließlich hat sich die Claudia vor fünf Jahren aufgemacht, um in Berlin zu studieren. Jetzt steht sie wieder auf der Matte und will mit ihren Freunden aus der Großstadt in einem Food-Truck vegane Würstchen und irgendein hochmodernes Craft-Bier verkaufen. Aber da stellen sich die Eichenberger stur: nicht mit ihrem Bier! Als plötzlich einer der Berliner Gockel mausetot aufgefunden wird, wundert das die Einheimischen nicht. Und stören tut es auch erst mal nur Pfarrer Leopold Meininger und seine Köchin Maria - denn die müssen Dorfpolizist Simeon Hirsch bei seinen Ermittlungen tatkräftig unter die Arme greifen ... (Klappentext)
Vegan trifft Wurstliebhaber...
Das Cover deutet ja schon drauf hin, dass den Leser in diesem Buch viele Klischees rund um "den Dörfler" und "den Städter" erwarten, was natürlich zur Unterhaltung beiträgt. Deswegen fand ich es auch super, dass alle Charaktere - egal woher sie stammen - überzeichnet sind und dadurch alles ein bisschen augenzwinkernd zu betrachten ist.
Eher anstrengend hingegen fand ich den Schreibstil. Er ist sehr an das Bayrische angelehnt, zwar nicht so dialektlastig, dass man gar nichts versteht, aber dennoch genug, um das Lesen schwerfällig zu machen. Auch fand ich es schade, dass es relativ viele Längen gibt, in denen die Story nicht voran geht. Die - in meinen Augen - Belanglosigkeiten mögen zwar auch recht unterhaltsam sein, konnten bei mir allerdings nicht punkten.
Bei der Geschichte handelt es sich um den zweiten Fall für Dorfpfarrer Meininger, der im ersten Teil schon zum Hobbyermittler wurde und gemeinsam mit seiner Köchin den Dorfpolizisten Simeon Hirsch geholfen hat. Obwohl die beiden Fälle abgeschlossen sind, hatte ich - da ich Teil 1 nicht kannte - das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Es gibt sehr viele Anspielungen und Rückblicke auf das Vergangene, dass es in "Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis" eine Menge Raum einnimmt. Außerdem hatte der vorherige Fall die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern nachhaltig beeinflusst, aber wie genau, dass wurde nur bedingt deutlich. Ich denke, das geht einem aber nur so, wenn man direkt mit dem zweiten Teil einsteigt.
Die Story an sich ist ganz nett, aber auch nichts ungewöhnliches. Ich fand es amüsant, wie sowohl Pfarrer als Polizei im Dunkeln tappen, wo man selbst schon eine Ahnung hat, wie sich alles entwickelt bzw. wer dahinter steckt. Dass der Mordfall aber gar nicht wirklich im Mittelpunkt des Buches steht (die im Klappentext angesprochene Leiche wird erst in der Mitte des Buches gefunden), zeigt auch, dass vor allem das Dorfleben und die Beziehungen des Protagonisten beleuchtet werden. Das muss man mögen, ist für das Genre aber sicher nichts ungewöhnliches.
Insgesamt war ich aber nicht wirklich überzeugt von dem Krimi. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden und das Lesen ging schwerfällig, sodass ich auch relativ lang gebraucht habe. Ich denke nicht, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, bin mir aber sicher, dass sie ihre Fans findet. Von mir gibt es 2 Sterne.
Eure
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