Samstag, 11. Mai 2019

Ungerechtigkeiten in "Gier - Wie weit würdest du gehen?" von Marc Elsberg

Endlich wieder ein neues Buch von Marc Elsberg! Ich habe alle bisher erschienen verschlungen (meine Meinung zu "Helix" findet ihr hier) und wurde immer gut unterhalten, deswegen konnte ich es kaum erwarten "Gier - Wie weit würdest du gehen?" in die Hände zu bekommen und loszulesen.

Erschienen ist das Buch Ende Februar bei Blanvalet. Es ist als Hardcover, ebook und Hörbuch erhältlich.


Worum geht's?


"»Stoppt die Gier!«, rufen sie und »Mehr Gerechtigkeit!«. Auf der ganzen Welt sind die Menschen in Aufruhr. Sie demonstrieren gegen drohende Sparpakete, Massenarbeitslosigkeit und Hunger – die Folgen einer neuen Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott treibt. Nationale und internationale Konflikte eskalieren. Nur wenige Reiche sind die Gewinner. Bei einem Sondergipfel in Berlin will man Lösungen finden.
Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson soll eine Rede halten, die die Welt verändern könnte, denn angeblich hat er die Formel gefunden, mit der Wohlstand für alle möglich ist. Doch dazu wird er nicht mehr kommen. Bei einem Autounfall sterben Thompson und sein Assistent – aber es gibt einen Zeugen, der weiß, dass es Mord war, und der hineingezogen wird in ein gefährliches Spiel. Jan Wutte will wissen, was hinter der Formel steckt, aber die Mörder sind ihm dicht auf den Fersen …" (Quelle: Blanvalet)

Wenigen gehört viel, vielen wenig...


In diesem neuen Roman von Marc Elsberg dreht sich diesmal alles um Politik und Wirtschaft und die ungerechte Verteilung des Reichtums auf der Welt, aber auch in Deutschland. Wieder ein sehr aktuelles Thema, das den Geist der Zeit trifft, vor allem wenn derzeit regelmäßig Demos für bezahlbaren Wohnraum stattfinden.

Die Handlung ist in Berlin angesiedelt, wo zu dem Zeitpunkt ein Sondergipfel stattfindet, da die nächste weltweite Bankenkrise droht und mehrere Staaten kurz vor dem Bankrott stehen. Dieses Setting war erschreckend real und ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, es könnte wirklich sehr schnell dazu kommen.

Der Autor zeichnet hier zwei Welten: Auf der einen Seite die Superreichen und Einflussreichen, die die Chance nutzen wollen, ihr Vermögen noch zu vergrößern. Auf der anderen Seite die Demonstranten, die "normalen" Bürger, denen Arbeitslosigkeit und der Verlust ihres Ersparten droht. Dadurch kam richtig Dynamik in das Buch.

Im Mittelpunkt steht allerdings ein Mord und ein junger Pfleger, der unfreiwillig zum Zeugen und dadurch zur Zielschreibe wird. Denn das Mordopfer, der Nobelpreisträger Thompson, teilt ihm zwei Namen mit und so macht er sich auf die Suche nach dem Hintergrund.

Dann beginnt ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel: Der Pfleger Jan will wissen, was hinter dem Mord steckt und versucht Informationen zu sammeln. Gleichzeitig soll er als Zeuge beseitig und von der Polizei als Hauptverdächtiger verhaftet werden. Jan hat mir als Protagonist ganz gut gefallen, auch wenn er für mich an der ein oder anderen Stelle nicht nachvollziehbar gehandelt hat. 

Tiefgang bietet aber der eigentliche Inhalt: Es geht um die Formel, die das Problem der ungerechten Reichtumsverteilung lösen könnte. Hier wird es teilweise sehr theoretisch, aber das ganze wird sehr anschaulich vermittelt und durch Skizzen unterstützt. So versteht man es auch, wenn man keine Ahnung von Wirtschaftstheorie und Mathe hat.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber trotzdem: An einigen Stellen war mir das Buch etwas zu langatmig bzw. ging es mir zu langsam voran. Außerdem waren manchmal die Zufälle einfach zu perfekt, als das sie glaubwürdig waren.

Trotzdem wurde ich aber gut unterhalten und Marc Elsberg ist wieder ein Buch gelungen, das ich sehr gerne gelesen habe. Von mir gibt es 4 Sterne!

Eure


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier dürft ihr mir eure Kommentare hinterlassen.
Bitte beachtet:
DATENSCHUTZ: Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptiere ich und bin einverstanden, dass meine Daten gespeichert und weiterverarbeitet werden!