Montag, 4. März 2019

Geständnisse in "Und dann weiß jeder, was ihr getan habt" von Christian Linker

#Werbung: Rezensionsexemplar

Ich bin ja immer auf der Suche nach aktuellen und spannenden Jugendbüchern, damit ich meinen Deutschklassen eine große Auswahl als Schullektüre anbieten kann. Als ich das Cover und den Klappentext von "Und dann weiß jeder, was ihr getan habt" von Christian Linker gesehen hatte, war mir klar: Das könnte etwas sein.

Erschienen ist der Roman Ende Januar bei dtv Junior. Als Altersempfehlung ist ab 14 Jahre angegeben.

An dieser Stelle herzlichen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar.





Worum geht's?


"Wenn Muriel jemals so etwas wie eine Freundin hatte, dann war es Precious. Aber Precious ist seit der Studienfahrt an die Ostsee verschwunden, möglicherweise sogar tot – und Muriel hat eine grausame Theorie, was und vor allem wer dahintersteckt.
Was für ein Spiel trieb Constantin in jener Nacht? Glaubt er wirklich, sich mit Geld alles kaufen zu können? Oder war Precious freiwillig bei ihm? Um endlich Antworten zu finden und die Schuldigen bloßzustellen, lädt Muriel sie unter einem Vorwand zu sich nach Hause ein:
Vier Mitschüler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Vier Geheimnisse, die live übertragen werden.
Vier Geständnisse, die alle schockieren." (Klappentext dtv Junior)

Was ist das Geheimnis?


Zuerst muss ich sagen, dass ich es nicht so toll finde, dass der Titel einen Rechtschreibfehler enthält. Ich weiß, es klingt kleinlich, aber "weiß" wird eben nicht mit Doppel-s geschrieben und gerade bei Jugendbüchern sollte das richtig sein - ich korrigiere Deutschaufsätze, und glaubt mir, viele Schüler schreiben das falsch. Ich denke aber, dass das der Schriftart geschuldet ist und insgesamt ist das Cover auch sehr gelungen. Es fällt auf jeden Fall auf.

Zu Beginn lernen wir Muriel kennen - sie ist auch eine der wichtigsten Protagonisten, denn sie möchte die anderen zu ihren Geständnissen bringen. Dass es irgendetwas mit Precious zu tun hat, weiß man schon - aber eben auch nicht mehr. Das sorgt dafür, dass man unbedingt wissen möchte, was denn passiert ist und was die anderen Jugendlichen damit zu tun haben.

Geschrieben ist das Buch in den unterschiedlichen Perspektiven der Jugendlichen. Das ist insgesamt gut gelungen, denn man lernt jeden auf seine Art kennen. Dabei lassen sie sich auch ganz gut allein aufgrund des Schreibstils unterscheiden, denn der Autor scheut sich nicht, auch mal ganz xtrem 1 Jugendsprache anzuwenden. Das macht das Lesen aber auch nicht immer unbedingt leichter - aber vielleicht bin ich da einfach schon zu alt.

Man wechselt immer zwischen der Gegenwart - als sich das Film-Team bei Muriel trifft, um den Abitur-Abschlussfilm fertigzustellen - und Passagen aus der Vergangenheit, bei denen die Begegnungen und das Verhältnis zu Precious im Vordergrund stehen.

Nach und nach lichtet sich also das Dunkel rund um die Geschehnisse damals. Und was hier herauskommt, ist sehr schonungslos und wirklich erschreckend. Damit ist für mich die Altersempfehlung auch unbedingt gerechtfertigt.

Insgesamt konnte ich mich aber mit den Figuren nicht anfreunden. Muriel, die ja eigentlich die Gute ist, war gar nicht mein Fall. Ich konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen und fand ihre Reaktionen teilweise auch übertrieben. Das spitzt sich am Ende des Buches noch zu. Hier habe ich leider nur noch den Kopf geschüttelt. So wirklich überzeugt hat es mich auch nicht.

Das Grundthema war aber gut gewählt, ist sehr aktuell und ich denke, dass es für jugendliche Leser auch sehr spannend ist. Insgesamt kann ich aus meiner Sicht aber nur 2,5 Sterne geben - trotzdem werde ich es als Klassenlektüre vorschlagen, weil ich denke, dass es meinen Schülern gefallen könnte.

Eure

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