Mittwoch, 26. Juli 2023

Ermittlungs-Finale in "Das Ende" von Jan Beck


Oh nein, mit dem vierten Thriller "Das Ende" von Jan Beck geht eine Reihe zu Ende, die ich wirklich sehr gemocht habe. Ich kenne die Hintergründe nicht, finde aber, dass die Europol-Ermittler auf jeden Fall Potential haben, um noch mehr Fälle in ganz Europa zu lösen und hoffe deshalb, dass man ihnen nochmal begegnet.

Aber jetzt zu den harten Fakten: Erschienen ist das Buch Mitte Juni im Penguin Verlag. Ihr bekommt es als Paperback und ebook.

Worum geht's?

Eine verstörte Frau steht an einer der meistbefahrenen Straßen Kölns. Sie macht einen Schritt in den fließenden Verkehr und ist augenblicklich tot. Zur gleichen Zeit taucht im Internet ein Livestream auf, der einen Mann in seinem Wohnzimmer zeigt. Er ahnt nicht, dass er gefilmt wird. Vor laufender Kamera wird er ermordet, und jeder kann dabei zusehen. Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, sterben vor den Augen der Welt. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand sollen dem grausamen Spektakel ein Ende bereiten. Dabei gibt es nur ein Problem: Die neue Chefetage von Europol, die ihre beiden Star-Ermittler öffentlichkeitswirksam inszenieren will. (Klappentext)

 Björk und Brand ermitteln zum letzten Mal...

Bei diesem Thriller handelt es sich um den vierten Fall für die beiden Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. Zwar steht der Fall für sich alleine und er könnte alleine gelesen werden, aber ich empfehle die Reihenfolge einzuhalten, weil man dann die Entwicklung der Figuren - vor allem wie sie miteinander agieren - deutlich besser nachvollziehen kann.

Der Prolog wirft erstmal Fragen auf und es wird lange nicht mehr auf ihn Bezug genommen. Dadurch habe ich ihn auch ehrlich gesagt bis zum Ende wieder vergessen. Das fand ich jetzt nicht so schlimm. Denn es geht gleich mit dem ersten Mord los und die Spannung baut sich langsam auf.

Aber es geht nicht nur um die im Klappentext angesprochenen Morde, bei denen Brand und Björk ermitteln. Es werden weitere Figuren eingeführt, es gibt eine Art parallelen Erzählstrang. Das fand ich während des Lesens super, denn dadurch hatte man kleine Cliffhanger innerhalb des Buches und man war gespannt, wie sich am Ende alles zusammenfügt.

Natürlich stehen Brand und Björk im Mittelpunkt. Die beiden Ermittler fand ich seit Band 1 sehr sympathisch, ihre Fähigkeiten ergänzen sich und sie bilden ein gutes Team, für das die Ermittlungen immer im Vordergrund stehen. Das ist hier nicht anders. Es hat mir gut gefallen, wie sie miteinander umgehen und dass alles ein bisschen ein Eigenleben entwickelt. Denn mit dem Strom schwimmen sie sicher nicht. Deswegen hoffe ich auch, dass wir nochmal von ihnen lesen - auch wenn diese Reihe jetzt abgeschlossen ist.

Die Morde sind spannend, die Jagd nach dem Mörder quer durch Europa ist rasant und die vielen Orts- und Länderwechsel machen für mich auch einen Reiz aus und die Reihe zu etwas besonderem.

Trotzdem war ich diesmal etwas enttäuscht und nicht ganz so begeistert wie zuvor. ACHTUNG SPOILER: Hier muss ich ein bisschen ins Detail gehen, also nicht weiterlesen, wenn ihr das Buch noch vor euch habt!

Das hat mehrere Gründe: Zum einen die oben genannten Erzählstränge. Man hat das Gefühl, sie laufen parallel ab. Aber eigentlich sind sie zeitversetzt. Mich hat das, als es aufgeklärt wurde, sehr verwirrt und ich habe die Figuren auch etwas durcheinander gebracht. Natürlich war es ein interessanter Plottwist, mit dem man als Leser gar nicht rechnet. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass es durch eine Kennzeichnung bei den Kapiteln ersichtlich ist.

Zum anderen fand ich das Ende nicht gut. Es kommt sehr schnell, auf einmal sind viele Personen involviert, die vorher kurz angesprochen wurden, die man aber - auch aufgrund der beschriebenen Zeitebenen - nicht sofort zuordnen kann. Auch hier kam ich durcheinander. Es bleiben außerdem seeehr viele Fragen offen. So richtig aufgeklärt wurde das wieso und weshalb nämlich jetzt nicht. Es gibt einfach Lücken, die man als Leser selbst füllen muss und das hat mir nicht gefallen. Wenn es nicht der letzte Band der Reihe wäre, fände ich es nicht so schlimm. Aber so bleibe ich doch etwas ratlos zurück.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist eine tolle Reihe mit starken Protagonisten, tollen Settings und spannenden Fällen. Der letzte Band kommt aber nicht an seine Vorgänger heran. Deshalb gibt es von mir nur 3 Sterne.

Eure



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