Freitag, 10. Dezember 2021

Verwirrung in "Nur ein Schritt" von Samantha M. Bailey

Der Klappentext ist für mich eines der wichtigsten Kriterien, ob ich ein Buch lesen möchte oder nicht. Und bei "Nur ein Schritt" von Samantha M. Bailey war dieses Kriterium auf jeden Fall erfüllt. 


Es handelt sich bei diesem Thriller um das Debüt der Autorin. Es ist im August im Diana Verlag erschienen.


Worum geht's?

»Nimm mein Kind!«, sagt die Fremde und stürzt vor den einfahrenden Zug. Morgan steht fassungslos mit dem Baby in den Armen am Gleis. Schnell gerät sie in Verdacht, nicht so unschuldig und ahnungslos zu sein, wie sie aussagt. Denn sie wünscht sich schon lange ein Kind. Doch wie konnte die Fremde das wissen? Und wieso hat sie Morgan in ihrem Testament berücksichtigt, obwohl sie einander noch nie begegnet sind? Morgan muss die Wahrheit herausfinden. Dabei stößt sie auf jemanden, der für die Erreichung seiner Ziele töten würde … (Klappentext)

 

Nimm mein Kind...

Wie der Klappentext schon verrät, wird dieser Thriller von hinten aufgerollt. Denn eine Fremde übergibt der Hauptperson Morgan ihr Kind, bevor sie sich auf die Gleise stürzt. Der Zusammenhang bzw. die Verbindung zwischen den Frauen ist lange unklar - und das sorgt dann auch für die Spannung in diesem Buch. 

Dann macht der Leser einen Schritt in die Vergangenheit und man lernt die Frau vom Bahnsteig näher kennen. Ein bisschen verwirrend können die verschiedenen Zeitebenen anfangs schon sein, aber das gibt sich mit dem Fortschreiten der Handlung. Dann wollte ich einfach endlich an den Punkt kommen, an dem sich alles zusammenfügt - und habe das Buch dementsprechend gar nicht mehr aus der Hand gelegt.

Es handelt sich meiner Meinung nach nicht um einen klassischen Thriller. Die Spannung ist eher subtil, es gibt keinen Massenmörder, aber das vermeintlich "normale" Leben kann genauso Gänsehaut verursachen. Denn irgendwas scheint nicht zu stimmen. Psychische Probleme scheinen das Leben von Nicole, der Frau vom Bahnhof, zu bestimmen. Ihre Sorgen und Ängste werden sehr anschaulich geschildert. Ich habe richtig mitgelitten und wollte ihr so gerne helfen.

Daneben tritt Morgan als sehr starke Hauptperson auf, obwohl auch ihr Leben nicht in geraden Bahnen verläuft. Dieser Kontrast, und weil die beiden Frauen irgendwie ihre Rollen tauschen, hat mir richtig gut gefallen.

Leider hatte ich aber schon ziemlich schnell eine Ahnung, wo die Reise hingeht. Hier habe ich mich dann fast etwas geärgert, dass Hinweise übersehen wurden, die doch recht eindeutig waren.

Deswegen gibt es von mir auch einen Stern Abzug. Ich will am Ende überrascht werden und zwar so, dass mir der Mund offen stehen bleibt. Aber trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter: 4 Sterne von mir!

Eure



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