Wie ihr seht bin ich gerade sehr fleißig, meine SuB-ABC-Challenge in diesem Jahr zu beenden. Natürlich wird es immer schwerer, passende Bücher auf dem SuB zu finden - aber ich bin ja sehr gut ausgestattet.
Es war trotzdem eine Herausforderung, ein Buch zum Buchstaben G "Großes Kino - Eine Geschichte, die verfilmt wurde" zu finden. Und das nicht, weil ich hier keine Bücher habe, sondern weil ich so wenig Filme und Fernseh schaue, dass ich gar nicht wusste, was verfilmt wurde und was nicht. Zum Glück steht es ja aber manchmal auf dem Cover. Und taddaaa: Ich besitze die Filmvorlage "Das krumme Haus" von Agatha Christie. Also habe ich auch dieses Problem gelöst.
Erschienen ist diese Ausgabe 2018 im Atlantik Verlag. Verfilmt wurde die Geschichte 2017. Zwar kenne ich den Film nicht, aber ich habe auf jeden Fall Lust darauf bekommen.
Worum geht's?
Drei Generationen der Familie Leonides leben in dem großen, krummen Haus mit den vielen Giebeln. Doch dann wird der alte Aristide Leonides ermordet. Jeder hatte einen Grund, den alten Tyrannen ins Jenseits zu befördern, aber als Motiv für einen Mord reicht eigentlich keiner dieser Gründe aus. Solange der Mordfall ungeklärt bleibt, weigert sich Sophia, die geliebte Enkelin des Millionärs, ihren Verlobten Charles zu heiraten. Dann geschieht ein zweiter Mord ... (Klappentext)"
Mord in der Familie...
Wenn man die Bücher von Agatha Christie kennt, dann weiß man, was einen erwartet, denn auch in diesem Buch ist der Aufbau sehr klassisch: Wir haben eine Gruppe von Menschen, die sich an einem Ort befindet - in diesem Fall das Haus der Familie -, es geschieht ein Mord und alle Anwesenden sind verdächtigt. Der Ort wird nicht wirklich verlassen, dafür lernt man die Figuren nach und nach besser kennen.
Hier fand ich es sehr schön, dass nicht nur die Familie des Opfers im Mittelpunkt steht und es auch keine "bekannten" Ermittler gibt, sondern Charles eine tragende Rolle einnimmt. Wie der Klappentext verrät, möchte er Sophia, die Enkelin des Opfers, heiraten. Aber sie stimmt dem nur zu, wenn die Hintergründe aufgeklärt wurden.
Deshalb habe ich auch weder Miss Marple noch Poirot vermisst: Charles ist so sympathisch und möchte die Tat unbedingt den Mord aufklären, um endlich seine große Liebe heiraten zu können. Er sieht als Außenstehender die Familie und die Bande, die sie verknüpft, mit etwas anderes Augen - und das macht seine Schilderungen sehr interessant.
Die Schwierigkeit ist, dass wirklich jeder ein Motiv hätte, den Alten zu ermorden. Jeder trägt ein Geheimnis mit sich herum, das nach und nach herauskommt. Das fand ich sehr spannend und es hat auch dazu geführt, dass ich immer wieder einen anderen Verdächtigen auserkoren habe.
Letztendlich lag ich dann aber doch falsch - und das Ende ist wirklich ein richtiger Schocker! Das hat mir sehr gut gefallen.
Super war aber natürlich auch, dass man in eine ganz andere Zeit versetzt wird. Es gibt keine forensischen Methoden, die Aufklärung muss wirklich mit dem Verstand passieren. Das fand ich wunderbar.
Insgesamt war ich richtig begeistert. Deswegen gibt es von mir 5 Sterne!
Eure
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