Dienstag, 12. Februar 2019

Rachegedanken in "Zeckenbiss" von Sabine Thiesler

Sabine Thiesler gehört zu meinen Lieblingsautorinnen im Bereich Thriller und ich bin überzeugt, dass ich alles gelesen habe, was sie bisher veröffentlicht hat - sollte ich mich täuschen, lasst bitte ein Kommentar da :) "Zeckenbiss" lag, obwohl ich es mir zum Erscheinungstermin besorgt habe, dann doch eine ganze Weile auf dem SuB. Im Nachhinein habe ich aber zu lange gewartet, bis ich mit dem Lesen begonnen habe...

Erschienen ist der Thriller bereits im April 2018 bei Heyne als Hardcover, demnächst ist er aber auch als Taschenbuch erhältlich - bei knapp 550 Seiten nicht ganz unpraktisch :)






Worum geht's?


"Die Großstadt, ein Moloch, Brutstätte des Verbrechens. Faruk lernt von Kindesbeinen an, dass man als Krimineller am besten fährt. Er ist Mehrfach- und Intensivtäter, kommt aber immer wieder mit geringen Strafen davon. Bis irgendwann etwas Schreckliches geschieht.

Wenig später mordet ein Mann scheinbar wahllos, sucht sich komplett unterschiedliche Opfer. Und erst allmählich wird klar, dass er mit all seinen Taten einen grausamen Plan verfolgt …" (Klappentext Heyne)

Wer wird das nächste Opfer...


Wie man es von Sabine Thiesler gewohnt ist, steigt man direkt in das Geschehen ein. Italien, Sonne und Urlaubsfeeling - da denkt man an nichts Böses... Gleich zu Beginn lernt man die vermeintliche Protagonistin Lara kennen, aber ganz im Stil der Autorin wird diese schnell zum Opfer.

Und auch das Setting, die Toskana, verlässt man beim Lesen schnell wieder. Das hat mich etwas gewundert, denn normalerweise sind ihre Bücher in Italien angesiedelt und es ermittelt der Polizist Neri. Er spielt hier nur eine Nebenrolle, was ich etwas schade fand, denn ich habe sein Privatleben jetzt über so viele Bücher mitverfolgt, dass er mir richtig ans Herz gewachsen ist. Wer die anderen Thriller der Autorin aber nicht kennt, dem wird das nicht negativ auffallen.

Der Rest des Buches spielt dann in Deutschland, vor allem in Berlin. Der Gegensatz zwischen Großstadt und der schönen Landschaft von Beginn könnte nicht größer sein. Es gibt auch nicht nur einen Handlungsstrang, sondern vier. Diese muss man erst einmal auseinander sortieren, was mir am Anfang nicht ganz gelungen ist. Hier wären Kapitelüberschriften hilfreich gewesen.

Trotzdem fand ich den Wechsel gut, denn so hatte die Story keine Längen und man wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Nur ein Handlungsstrang hat mir leider gar nicht gefallen. Das lag nicht nur daran, dass er relativ brutal war, sondern auch einige Klischees bedient hat, die ich so nicht unterschreiben würde. Leider kann ich an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen ohne zu spoilern.

Der Schreibstil ist insgesamt relativ nüchtern, was mir grundsätzlich gefällt. Außerdem kann man gut zwischen den Zeilen lesen und ich hatte schon schnell eine Ahnung, was hinter den Morden steckt und wie sie zusammenhängen. Das fand ich fast ein bisschen schade, obwohl das bei der Autorin häufig der Fall ist.

Insgesamt hat mir "Zeckenbiss" sehr gut gefallen. Ein paar Kleinigkeiten muss ich bemängeln, deswegen gibt es von mir 4 Sterne. Trotzdem freue ich mich schon sehr auf ihr nächstes Buch!

Eure

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