Mittwoch, 22. Mai 2024

Tödliche Highheels in "Stilettoholic" von Karolin Park


Ist das Cover nicht ein einziger Hingucker? Da bekommt man doch direkt Lust auf Sommer, Sonne, Cocktails - und Wien :) Aber Achtung, hier wird es gefährlich! Denn "Stilettoholic" von Karolin Park ist kein Sommerroman, sondern ein Regionalkrimi.

Erschienen ist das Buch Anfang April im Gmeiner Verlag. Es handelt sich hier aber um Neuausgabe. Erstmalig erschienen ist der Krimi bereits 2011.

Worum geht's?

Sophie Schwarz ist am Ziel ihrer Träume. Das Wiener Model hat den Sprung auf das Titelblatt der Vogue geschafft und steht kurz vor der Unterzeichnung eines Vier-Millionen-Dollar-Vertrags. Ihr Höhenflug nimmt ein jähes Ende, als der berühmte Modefotograf Philipp Margold in dem noblen Wiener Stundenhotel „Orient“ tot aufgefunden wird und Sophie unter Mordverdacht gerät. Es scheint das Aus ihrer Karriere. Wäre da nicht ihre Freundin Elli Weitzman, Stilettoholic mit Fashion-Faible und untrüglichem Spürsinn... (Klappentext)

Mode trifft Mord...

Anders als es der Klappentext vermuten lässt - ich finde ihn an dieser Stelle etwas irreführend - steht nicht das Wiener Model Sophie Schwarz im Mittelpunkt des Krimis, sondern ihre Freundin Elli Weitzman. Das fand ich insgesamt nicht schlimm, ich war nur am Anfang beim Lesen etwas überrascht.

Alles in allem ist Elli meiner Meinung nach die bessere Protagonistin, denn sie ist witzig, tritt in jedes Fettnäpfchen, hat ein Faible für Mode - ist aber eigentlich Logopädin, die gleichzeitig an ihrer Doktorarbeit schreibt. Wobei die Promotion deutlich im Hintergrund steht. Deswegen hätte man diesen Punkt auch weglassen können, denn durch ihre sehr unbedachte, naive Art kann man sich Elli als Promotionsstudentin nur sehr schwer vorstellen und es passt auch nicht ganz ins Bild.

Neben dem Fließtext, in dem die Geschichte erzählt wird, gibt es immer wieder Einschübe in Form von E-Mails bzw. Briefen zwischen der Protagonistin und dem Finanzamt, in dem sie versucht, ihre modischen Einkäufe von der Steuer abzusetzen. Das war ganz nett und ein bisschen lustig, hat mich aber zu sehr an "Shopaholic" von Sophie Kinsella erinnert und war deswegen nicht so originell.

Wenn man das Buch liest, sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass die Erstauflage bereits 2011 erschienen ist. Ich habe mich nämlich beispielsweise gewundert, warum Elli mit einer Casio-Kamera fotografiert anstatt mit ihrem Smartphone. Dem Lesegenuss tut das aber keinen Abbruch.

Die Krimihandlung rückt durch die starke, sehr präsente Protagonistin in die Hintergrund. Ich würde des Buch daher eher als einen Unterhaltungsroman einordnen. Ja, es gibt eine Leiche und ja, dieser Mord wird im Laufe des Buches aufgeklärt, aber das läuft eher nebenbei. Leider hat man als Leser auch kaum die Chance, den Täter vor der Auflösung ausfindig zu machen.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, was vor allem an der lustigen, erfrischenden Art der Protagonistin lag. Wer solch witzige Bücher mag, der macht hier garantiert nichts falsch. Nur einen ernsten Krimi sollte man nicht erwarten.

Eure


  

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