Mittwoch, 29. Mai 2024

Gefährliche Berge in "Tod im Chiemgau" von Mathias Lehmann


Wer meinem Blog folgt, der weiß, dass ich sehr gerne Regionalkrimis lese - vor allem, wenn sie an Urlaubsorten spielen. 

Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich von Mathias Lehmann die Anfrage erhalten habe, ob ich sein Buch lesen möchte. KLAR! Denn auch wenn ich kein Fan von Bergtouren bin, genieße ich die Landschaft und die Aussicht vom Berg (wenn ich mit der Gondel hochgefahren bin :D ...)

Erschienen ist "Tod im Chiemgau" Ende April bei emons.

Worum geht's?

Zehn Jahre ist es her, dass Hans, der beste Freund von Bergführer Toni Hauser, beim Sturz in eine Schlucht tödlich verunglückte. Damals hat Toni seinen Heimatort Reit im Winkl verlassen, nun kehrt er zurück. Doch die Vergangenheit ruht nicht, im Gegenteil: Jemand scheint Toni nach dem Leben zu trachten. Er überlebt nur knapp einen Mordanschlag. Mit Hilfe von Kommissarin Roxana Mayrhofer versucht Toni, die Fäden zu entwirren und die Frage zu beantworten, die ihn seit Jahren umtreibt: War Hans’ Tod wirklich ein Unfall, oder sollte damals womöglich er selbst sterben? (Klappentext)

Tod am Berg...

Wie der Klappentext bereits verrät steht Toni Hauser, Bergführer und gebürtig aus Reit im Winkl stammend, im Mittelpunkt des Krimis. Er kehrt aus familiären Gründen in die Heimat zurück, die er nach dem Unfalltod seines besten Freundes vor 10 Jahren verlassen hat. 

Was damals passiert ist, das erfährt man im Prolog - aber natürlich noch nicht, wie alles zusammenhängt. Sehr gut gefallen hat mir, dass man dann direkt bei der Rückkehr einsteigt. Es gibt keine große Vorrede, sondern es geht direkt los und man ist mitten in der Geschichte drin. 

Die Reaktionen, die Tonis Rückkehr auslösen, waren sehr glaubwürdig dargestellt und wer selbst in einem Dorf aufgewachsen ist kann das noch besser nachvollziehen. Dadurch entwickelt man schnell einen Draht zum Protagonisten. Ich fand ihn sehr sympathisch, auch wenn ich nicht alle seine Handlungen nachvollziehen konnte. 

Gut gelungen ist es, die Krimihandlung in den Mittelpunkt zu stellen. Bei Regionalkrimis wird gerne mal abgeschweift, hier geht es aber um Unfälle bzw. wie Toni vermutet Morde. Davon gibt es nicht zu wenige, was die Spannung hochhält und zum Miträtseln einlädt. Und hier kann man sehr gut Detektiv spielen: Der Autor hält die Personen, die in dem Buch kommen, in einem überschaubaren Rahmen, was natürlich auch den Täterkreis einschränkt. Dadurch hat man auch die Chance, vor der Auflösung selbst drauf zu kommen. Das ist für mich ein absoluter Pluspunkt, denn es macht einfach Spaß! Außerdem kommt man so bei den Personen nicht durcheinander und kann sich gut auf die Handlung konzentrieren.

Ganz nett, aber meiner Meinung nach nicht nötig, war, dass Tonis Liebesleben auch zur Sprache kommt. Schließlich will ich doch mehr Leichen als Liebe :)

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Durch die Landschaft wird eine schöne Atmosphäre geschaffen, der Protagonist ist sympathisch, die Handlung spannend und glaubwürdig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung - und ich werde den Autor weiter verfolgen!

Eure



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