Freitag, 26. April 2024

Tödliches Borkum in "Mordseesturm" von Emmi Johannsen



Ich durfte wieder an einer Leserunde der Lesejury teilnehmen :) Diesmal habe ich gemeinsam mit anderen Mitgliedern den Krimi "Mordseesturm" von Emmi Johannsen gelesen.

Er ist bei Bastei Lübbe erhältlich.

Worum geht's?

Borkum nach einem heftigen Sturm. Die ganze Insel ist auf den Beinen, um die Schäden zu beseitigen. Auch Caro Falk und Jan Akkermann gehören zu den Freiwilligen - und finden unter dem zerstörten Loopdeelenweg Teile eines menschlichen Körpers. Wer ist der namenlose Tote, der im frisch gepflügten Sandboden liegt? Die beiden Hobbydetektive beginnen zu ermitteln. Schnell wird ihnen klar, dass der Bau des Weges von Intrigen und Sabotageakten begleitet wurde. Und sie stoßen auf eine mysteriöse Spur, die ausgerechnet in die Lungenklinik führt, in der Caros Vater zur Kur ist. Bald wir Caro klar, dass das Gebäude eine dunkle Vergangenheit hat - und dass sie selbst in tödlicher Gefahr schwebt ... (Klappentext)

Tödliches Borkum...

Bei "Mordseesturm" handelt es sich um den fünften Teil einer Krimireihe rund um die Hobbyermittler Caro Falk und Jan Akkermann. Das war mir beim Aussuchen der Lektüre nicht bewusst, aber es ist auch nicht schlimm. Man kann das Buch ohne Vorkenntnisse lesen, da der Fall an sich abgeschlossen ist. Allerdings hätte ich mir manchmal doch ein paar mehr Hintergrundinfos (die man bestimmt in den Vorgängern bekommen hat) gewünscht, vor allem was das Verhältnis zwischen den Protagonisten angeht. 

Nichtsdestotrotz kommt man hier auf seine Kosten, wenn man Regionalkrimis mag. Das Setting hat mir sehr gut gefallen, man bekommt ein leichtes Urlaubsfeeling und lernt sogar ein bisschen die Insel kennen.

Auch die Krimihandlung war interessant und es wurde nach und nach immer mehr Spannung aufgebaut. Jan und Caro sind keine professionellen Ermittler, aber super neugierig und ein Vorteil: Sie kennen viele Leute. Da der Krimi chronologisch aufgebaut ist, kann man als Leser sehr gut miträtseln, wer hinter allem stecken könnte.

Was die Spannung aber nochmal erhöht sind Passagen, von denen man nicht weiß, aus wessen Sicht sie erzählt sind. Sie sind kursiv gedruckt und heben sich so gut ab. Während des Lesens dienen sie als wichtige Hinweise auf den Mörder bzw. die Hintergrundgeschichte.

Interessant und erschreckend zugleich war das Thema der Kinderverschickungsheime. Dieses war für mich nicht neu, weil ich bereits einiges darüber gelesen habe, aber es ist immer wieder schrecklich zu erfahren, was den Kindern im vermeintlichen Erholungsurlaub angetan wurde. Es ist keine leichte Kost, fügt sich aber gut in das Buch ein, bringt eine gewisse Ernsthaftigkeit hinein und ist gut recherchiert.

Was mich allerdings ein wenig gestört hat: So sympathisch die beiden Hobby-Ermittler auch sind - es geht alles ein bisschen zu glatt. Sie sprechen immer mit den richtigen Leuten, bekommen immer genau die Auskunft die sie brauchen und auch darüber hinaus gibt es so einige Zufälle, die die Mordaufklärung dann doch relativ leicht machen. Hier hätte ich mir die ein oder andere falsche Spur gewünscht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten: 4 Sterne!

Eure



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