Montag, 29. April 2024

Tödliche Wanderung in "Der Ausflug" von Ulf Kvensler


Ich bin ja kein Naturmensch bzw. mit Wanderungen kann man mich jagen. Ich habe es wirklich probiert: Vier Tage durch den Rennsteig, mit Rucksack auf dem Rücken und Wanderschuhen an den Füßen - und es war einfach schrecklich. Meine Füße haben wehgetan, meine Knöchel waren geschwollen und die Natur konnte ich auch nicht wirklich genießen.

Aber zum Glück kann ich mich ja Hobbys widmen, die mir wirklich Spaß machen: LESEN! Und da gehe ich dann auch mal gerne in die Natur, zum Beispiel mit "Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück" von Ulf Kvensler.

Erschienen ist der Thriller im Februar bei Penguin.

Worum geht's?

Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich – lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren? (Klappentext)

Tödliche Wanderung...

Ich gestehe: Einen Wandertrip zu planen und dann noch zu unternehmen: Das ist für mich eine Horror-Vorstellung. Aber darüber lesen, das mache ich gerne.

Den Aufbau des Buches fand ich deswegen sehr angenehm. Es startet mit einer polizeilichen Befragung der Protagonistin Anna, die den Wanderausflug mit ihren Freunden als einzige überlebt hat. Man weiß also schon, dass sie zurückgekehrt ist. Aber wie es dazu kam, erfährt man erst nach und nach. Man steigt dann bei der Vorbereitung der Reise ein und lernt auch die anderen Teilnehmer kennen. Dann verläuft die Geschichte weitgehend chronologisch, nur unterbrochen von weiteren Befragungen und kleinen Rückblenden in die frühere Vergangenheit. Das fand ich nicht nur informativ, sondern auch sehr abwechslungsreich.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Schilderungen der Natur. Man konnte sich die Weite und Größe des Nationalparks sehr gut vorstellen. Sogar ich habe dadurch etwas Lust bekommen, einen Berg zu besteigen, nur um die Aussicht zu genießen.

Aber man ruht sich natürlich nicht auf dem schönen Ausblick aus. Dadurch, dass man von Anfang an weiß, dass etwas schlimmes passiert, liegt immer eine unterschwellige Spannung in der Luft, die sich immer mehr steigert - vor allem mit der Entwicklung in der Dynamik der Wandergruppe. Das hat mich wirklich gefesselt und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Richtig gut war auch, dass man sich beim Lesen selbst ein Urteil bilden kann, wer hier die Guten und die Bösen sind - aber kann man dem auch trauen? Denn man merkt schon, dass einiges mehr dahinter steckt.

Das Ende empfand ich als etwas gemein, da es relativ offen gehalten ist. Aber es passt zum Buch und dazu, dass man eben nicht alles wissen kann, wenn Geschehnisse und Ereignisse auf Hören-Sagen beruhen. 

Mich konnte das Buch von der ersten Seite an überzeugen! 5 Sterne!

Eure



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