Abel dankt ab in "Zerteilt" von Michael Tsokos

Wer mir schon länger auf meinen Kanälen folgt weiß, dass ich ein großer Fan von Michael Tsokos bin. Egal ob er die Bücher alleine oder mit Kollegen geschrieben hat, ich denke ich habe bisher alles gelesen, was erschienen ist.

Deswegen habe ich mich auch sehr über sein neustes Buch "Zerteilt" gefreut - allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn es wird der letzte Fall für Rechtsmediziner Fred Abel sein.

Bereits erschienen sind die in sich abgeschlossenen Fälle "Zerschunden", "Zersetzt", "Zerbrochen" und "Zerrissen".

"Zerschunden" war übrigens eine meiner ersten Rezis auf diesem Blog... Lang, lang ist es her :)

"Zerteilt" ist im Oktober bei Droemer Knaur erschienen.

An dieser Stelle vielen Dank für das Rezensionsexemplar.

Worum geht's?

"Berlin wird von einer Reihe islamistischer Anschläge erschüttert. Ein Attentäter attackiert Menschen in Aufzügen – wiederholt, mit eskalierender Gewalt. Dabei agiert der Unbekannte so geschickt, dass keine Überwachungskamera ihn zeigt, keine Zeugen ihn beschreiben können.
Rechtsmediziner Fred Abel, stellvertretender Leiter der rechtsmedizinischen BKA-Einheit „Extremdelikte“, obduziert mit seinem Team unter Hochdruck die Opfer der Anschläge. Können die Verletzungen der Getöteten Rückschlüsse auf den Täter geben?
Unterdessen schwebt die frühere Lebensgefährtin seines besten Freundes Lars Moewig in akuter Lebensgefahr. Marie wurde Zeugin eines eiskalten Mordes, und trotz Polizeischutz in einem Safe House entgeht sie nur um Haaresbreite einem Mordanschlag. Abel ist sich sicher, dass sich ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, der ihm und Moewig immer einen Schritt voraus ist.

In seinem letzten Fall muss Rechtsmediziner Fred Abel nicht nur sein gesamtes rechtsmedizinisches Können, sondern auch sein langjähriges kriminalistisches Wissen aufbieten, um die Täter zu finden und das Morden zu stoppen." (Klappentext)

Fred Abels letzter Fall...

Ich mag den Schreibstil von Michael Tsokos sehr, denn seine Thriller sind sehr spannend, ohne zu brutal zu sein - zumindest bis jetzt. Denn für mein Gefühl war "Zerteilt" sein blutigstes Buch. Vielleicht liegt es auch an der Art und Weise, wie getötet wird, aber vor allem auch wer. Denn wie der Klappentext schon verrät: Es sind zufällige Opfer.

Nichtsdestotrotz sorgt natürlich das dafür, dass man von der ersten Seite an gefesselt ist. Es hat wieder Spaß gemacht, Abel mit seiner analytischen und ruhigen Art zu begleiten. Er ist super engagiert, setzt sich für die Wahrheit ein und ist mutig genug, dafür auch sich selbst in Gefahr zu bringen. Das war schon bei den letzten Bänden so und war auch hier wieder der Fall.

Der Plot an sich hat es wirklich in sich: Spannend, schonungslos, brutal, erschütternd... ich könnte mit dieser Aufzählung noch lange fortfahren. Immer wieder hält man den Atmen an, dann gibt es wieder eine Wendung, die man nicht so erwartet und und und. So muss ein guter Thriller sein!

Gut gefällt mir auch, dass der Rechtsmedizin hier eine große Rolle spielt. Das ist natürlich dem Hauptberuf des Autors und des Protagonisten geschuldet, aber ich fand die Schilderungen der Obduktionen und das Suchen nach Hinweisen wieder sehr spannend. Hier wird alles relativ sachlich geschildert und aus fachlicher Sicht so für den Laien heruntergebrochen, dass man alles versteht, ohne dass es langweilig wird.

Toll war natürlich, dass man auch wieder einiges über Abels Privatleben erfahren hat. Auch wenn die Fälle unabhängig voneinander gelesen werden können, empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten, denn so wächst einem der Rechtsmediziner erst recht ans Herz. Umso schwerer fällt mir jetzt auch der Abschied. Denn diesen Protagonisten werde ich auf jeden Fall vermissen!

Danke für die schönen Lesestunden! Von mir gibt es 5 Sterne!

Eure