Kannst du ihm entkommen? in "Die Karte" von Andreas Winkelmann

Endlich war er da! Der Neue von Andreas Winkelmann "Die Karte". Ich verfolge die Reihe schon seit Beginn und mag den Schreibstil des Autors sehr gerne. Er greift aktuelle Themen auf und es gibt ein bisschen Blut, ist aber nicht zu extrem.

Ein Highlight, dass ich dieses Jahr erleben durfte, war eine Lesung mit ihm. Unter 3G und natürlich der Einhaltung aller Hygienemaßnahmen war endlich mal wieder Zeit für ein bisschen Kultur. Das hat mir echt gefehlt.

Andreas Winkelmann ist super sympathisch, witzig und hat den Abend sehr kurzweilig gestaltet. Denn er hat nicht einfach nur aus seinem Buch gelesen, sondern auch über seine Autoren-Alter-Egos informiert und verraten, dass er in seinen Büchern gerne mal Personen umbringt, die er im echten Leben nicht leiden kann. 

Natürlich habe mich mir mein Exemplar auch gleich signieren lassen :)

Erschienen ist der vierte Kerner und Oswald-Thriller im Juni bei Rowohlt.

Worum geht's?

Er gehört zu deinem Training wie die Schuhe und der Soundtrack: Dein Fitness-Tracker, der deine Laufstrecke online teilt. Jeder weiß, wo du warst - und wieder sein wirst. Doch damit inspirierst du jemanden zu einem ganz besonderen Kunstwerk, den du besser nicht auf dich aufmerksam gemacht hättest.

Er trackt deine Initialen in eine digitale Karte. Sein Zeichen, dass du die Nächste sein wirst ...

Lauf, so schnell du kannst - es wird dir nichts nützen. Er erwartet dich. (Klappentext)

Kannst du ihm entkommen?

Ich habe diese Reihe rund um die Ermittler Kerner und Oswald bereits seit dem ersten Band verfolgt.

Mir gefällt, dass es kein klassisches Ermittler-Duo ist. Jens Kerner hat Ecken und Kanten, ist nicht leicht und manchmal übersieht er das ein oder andere. Aber dann ist Becca da, die eigentlich im Innendienst arbeitet, da sie im Rollstuhl ist und hat den Blick für Details. Ich mag es außerdem, wie die beiden miteinander umgehen.

Deshalb empfehle ich auch, dass man mit dem ersten Teil anfängt. Auch wenn jeder Teil der Reihe alleine gelesen werden kann, lernt man die Beiden doch besser kennen und das Zwischenmenschliche kommt besser rüber.

Aber jetzt zum Inhalt: Es geht brutal zu. Winkelmann schont den Leser nicht, es gibt viele blutige Details und man braucht einen starken Magen.

Trotzdem - oder gerade deswegen - mag ich den Stil, in dem Winkelmann seine Geschichten erzählt. Er schreibt sehr flüssig, spannend und schafft es mit kleinen Cliffhangern, die Spannung hochzuhalten.

Mir hat "Die Karte" gut gefallen, weil man mitraten kann und dem Mörder auf der Spur ist. Einige Klischees werden zwar bedient, aber das finde ich nicht so schlimm.

Super ist auch, dass eine aktuelle Thematik aufgegriffen wird. Fast jeder benutzt Fitnesstracker und dadurch ist man schon sehr durchsichtig. Ich habe erst durch das Buch wirklich darüber nachgedacht.

Ich will auf jeden Fall noch mehr von Winkelmann lesen: Von mir gibt es 5 Sterne!

Eure