Düster, mörderisch, skandinavisch! Es ist wieder Zeit, ungeklärte Mordfälle neu aufzurollen und den Täter zu schnappen, denn das neue Buch von Tina Frennstedt ist Ende Januar 2021 bei Bastei Lübbe erschienen.
"Cold Case - Das gezeichnete Opfer" ist der zweite Teil der Reihe rund um Tess Hjalmarsson und ihres Teams, das in Südschweden ermittelt und nach Mördern sucht, die schon viel zu lange von mit ihrer Tat davon gekommen sind.
Wer den ersten Teil "Cold Case - Das verschwundene Mädchen" noch nicht kennt, kann den Neuen aber trotzdem lesen, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen. Allerdings gibt es immer mal Hinweise auf die vorangegangenen Geschehnisse. Für die Rahmenhandlung ist es also von Vorteil, wenn man den Vorgänger bereits gelesen hat.
Erhältlich ist das Buch als Paperback, Hörbuch und ebook. Leser unter 16 Jahren sollten allerdings auf den Kauf verzichten :)
Worum geht's?
"Nebel liegt über Südschweden, als bei einem Leuchtturm eine der provokantesten Künstlerinnen des Landes tot aufgefunden wird. An ihrer Leiche finden sich Spuren einer einzigartigen Sorte Lehm, der einen COLD CASE wieder in den Fokus rückt: Vor 15 Jahren wurde der junge Pianist Max Lund auf brutale Weise ermordet. Am Opfer fand man damals das gleiche Material. Tess Hjalmarsson ermittelt unter Hochdruck. Sie muss die Verbindung zwischen den Opfern finden, um einen nächsten Mord zu verhindern ..." (Klappentext)
Tote Künstler...
Zwei Morde, zwischen denen 15 Jahre liegen und die eigentlich nichts verbindet bis auf eine bestimmte Sorte Lehm, rufen das Cold Case-Team rund um Tess Hjalmarsson auf den Plan. Da ich den ersten Teil der Reihe schon gelesen habe, waren mir die Figuren bereits bekannt, auch wenn natürlich im Laufe des Buches das ein oder andere neue Gesicht auftaucht. Das hat mir den Einstieg sehr leicht gemacht und ich war schnell in der Geschichte drin.
Auch der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, in denen man durch die Augen des ersten Mordopfers blickt. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern auch für Spannung, denn man kommt dem Mörder ziemlich nahe, ohne zu wissen, wer er ist.
Dafür sorgen auch kurze Kapitel, in denen die Ehefrau des Mörders zu Wort kommt. Die haben bei mir besonders für Gänsehaut gesorgt, denn dadurch wird der Täter sehr menschlich, lässt aber auch seine brutale Seite durchblicken.
Im ersten Teil habe ich kritisiert, dass das Privatleben der Ermittler sehr im Vordergrund stand und die eigentliche Ermittlung unterbrochen wurde. Diesmal hatte ich dieses Gefühl nicht so sehr, was vielleicht auch daran lag, dass man vor allem Tess jetzt schon besser kennt und sich mehr Infos über ihr Leben leicht in das Gesamtbild einfügen. Trotzdem: Es gibt diese Passagen, in denen die eigentliche Ermittlung nicht vorangeht, was zu Längen führen kann.
Ein bisschen habe ich es vermisst, dass der aktuelle Mord nur eine geringe Rolle gespielt hat. Vor allem weil das Opfer auf den ersten Seiten als exzentrische Künstlerin dargestellt wird, hätte ich mir her noch mehr Ermittlungen und Erkenntnisse gewünscht.
Nichtsdestotrotz ist das Buch bis zum Schluss spannend, denn man kann sich beim Lesen gut seine eigenen Gedanken zum Mörder und natürlich zur Verbindung zwischen den beiden Taten machen. Ich habe mehrere Theorien aufgestellt, von einer war ich auch vollends überzeugt - aber dann gab es eine weitere Entwicklung und schon ging es in die andere Richtung. So muss ein spannender Krimi für mich sein.
Am Ende wird es dann auch nochmal richtig spannend. Da konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe richtig mitgefiebert!
Insgesamt hat mir der zweite Teil der Cold Case-Reihe gut gefallen und die Figuren waren schon richtig vertraut. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Eure
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