Mittwoch, 17. Februar 2021

Ab in die 20er mit "Mord beim Diamantendinner" von Eve Lambert


Es durfte mal wieder ein Krimi sein: klassisch, unaufgeregt, spannend und zum miträtseln. Ich mag es, dass hier die Mörder noch aufgrund von Beobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen geschnappt werden.

"Mord beim Diamantendinner" von Eve Lambert erfüllt diese Kriterien. Es handelt sich um den zweiten Fall rund um die Privatermittlerin Jackie Dupont, die sich auf das Aufspüren von verschwundenen Edelsteinen spezialisiert hat. Man kann den zweiten Band aber unabhängig vom ersten lesen, die Fälle sind jeweils abgeschlossen.

Erschienen ist das Buch im September 2020 bei Penguin. Es ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.


Worum geht's?

"London 1920: Während einer rauschenden Party in den goldgeschmückten Räumlichkeiten von Buckingham Palace wird eine kostbare Krone gestohlen. Das Königshaus ruft Jackie Dupont auf den Plan, Privatdetektivin mit Spezialgebiet Diamantenraub. Diese hat nicht nur eine Schwäche für tiefroten Lippenstift und edle Abendroben, sondern auch für äußerst eigenwillige Ermittlungsmethoden. So lädt sie alle Verdächtigen kurzerhand übers Wochenende in ein kleines Jagdschlösschen auf dem Land ein. Doch schon am ersten Abend bricht einer der Gäste tot zusammen – vergiftet! Und bald schwebt auch Jackie selbst in großer Gefahr ..." (Klappentext)


Verschwundene Krone...

Mich hat bei diesem Buch vor allem das Setting gereizt: Ich liebe London und alles was mit den Royals zu tun hat, mich faszinieren die 20er Jahre und die Idee, im Buckingham zu ermitteln, hat dafür gesorgt, dass ich nicht an "Mord beim Diamantendinner" vorbeigehen konnte.

Leider ist mir der Einstieg dann aber gar nicht so leicht gefallen. Zwar sind die Kapitel immer mit der jeweiligen Örtlichkeit und dem Zeitpunkt überschrieben, aber gerade bei allem, was mit der Hauptperson Jackie Dupont zu tun hatte, hatte ich das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Für den eigentlichen Fall ist es zwar gar nicht relevant, dafür aber umso mehr für die Rahmenstory. Deshalb denke ich, dass es schon besser ist, wenn man den ersten Teil kennt. Ich werde ihn auf jeden Fall noch nachholen.

Am Anfang war mir Jackie nicht sehr sympathisch. Sie hat eine überhebliche Art, die gar nicht so richtig in die Zeit passen will. Auf den zweiten Blick ist es aber genau das, was die Protagonistin ausmacht: Sie passt nicht in das erwartete Schema und verkörpert alles, was man nicht von einer Frau in den 20ern erwartet. Das hat sie mir dann wieder sehr sympathisch gemacht.

Der Fall an sich ist klassisch aufgebaut: Es gibt einen Diebstahl, die Ermittlungen beginnen, es gibt eine Leiche - und viele, viele Verdächtige. Wer diesen klassischen Stil mag, der kommt voll auf seine Kosten. Es werden auch immer wieder kleine Hinweise gestreut, sodass man als Leser miträtseln kann. Deshalb hatte ich auch schon etwas vor dem Ende eine leise Ahnung, wer es sein könnte, was aber meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan hat. 

Denn zum Schluss geht es nochmal richtig zur Sache, die Spannung steigt und die meisten Fragen werden geklärt. Ich sage bewusst "die meisten". Auch wenn der Täter geschnappt wird (was kein Spoiler ist, weil es zu dieser Art Krimis einfach dazugehört), bleiben viele Fragen zu Jackie Dupont ungeklärt. Das schreit förmlich nach einem weiteren Band. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen.

Von mir gibt es für diese solide Unterhaltung 4 Sterne.

Eure



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