Sonntag, 21. Februar 2021

Setzen, 6! in "Der Mathelehrer und der Tod" von Marc Hofmann

Was für ein Titel! - Das habe ich mir gedacht, als ich "Der Mathelehrer und der Tod" zum ersten Mal gesehen habe. Da ich selbst Lehrerin bin, springe ich natürlich direkt darauf an - vor allem, wenn der Protagonist so wie ich Deutschlehrer ist und das Mordopfer Mathe - ein Fach, das meiner Meinung nach überbewertet wird :D 

Erschienen ist der Auftakt zu einer Krimi-Reihe rund um Deutschlehrer Gregor Horvath Anfang Februar bei Knaur. 

Auch der zweite Teil "Horvath und die verschwundenen Schüler" ist schon angekündigt und erscheint im August.


Worum geht's?

"Auf dem Schulhof stolpert Gregor Horvath eines Morgens beinahe über die Leiche eines Kollegen: Der Mathe-Lehrer Michael Menzel ist offenbar aus einem Fenster gestürzt. Die Ermittlungen übernimmt ausgerechnet Horvaths Zwillingsbruder Martin – doch als ein Doppelmord Freiburg erschüttert, wird der Fall des toten Lehrers als Selbstmord zu den Akten gelegt.
Dem bekennenden Hercule-Poirot-Fan Horvath bleibt also gar nichts anderes übrig, als selbst Ermittlungen anzustellen. Unterstützt von einigen Schülern aus seinem Deutschkurs und Martins geheimnisvoller neuer Assistentin Betty beginnt Horvath nachzuforschen. Immerhin gibt es an einer Schule zahlreiche Verdächtige: Lehrer, Schüler, Eltern … Nur dem wahren Täter sollte Horvath lieber nicht zu nahe kommen!" (Klappentext)


Mathe ist tödlich...

Titel und Klappentext weisen ja schon darauf hin, dass es sich hier um einen eher humorvollen Krimi handelt - oder vielleicht eher um einen Roman, in dem es auch eine Leiche gibt. Das Cover passt auf jeden Fall sehr gut dazu und ist mir auch direkt ins Auge gesprungen.

Mit dem Buch selbst habe ich mich dann zeitweise aber etwas schwer getan. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst "Insiderwissen" habe. Manche Dinge, die in den Klassenzimmern und im Lehrerzimmer passieren, kann ich genauso unterschreiben. Aber bei vielen wurden einfach Klischees bedient, die man kennt, und die mich einfach nur nerven, weil man sie als Lehrkraft einfach zu oft zu hören bekommt. 

Gut gefallen hat mir allerdings der Schreibstil. Er war sehr flüssig und leicht zu lesen. Das Buch selbst ist auch nicht zu umfangreich, was angenehm ist, da man den Faden in der Handlung nicht verliert. Auch Spannung kommt nicht zu kurz: Man kann die "Ermittlungen" von Horvath und seinen Schülern gut mitverfolgen und sich seine eigenen Gedanken machen.

Dabei gab es aber auch wieder etwas, was mir etwas befremdlich vorkam. Es ist toll, wenn man zu seinen Schülern ein gutes Verhältnis hat, aber die Vertrautheit, die der Autor zwischen dem Deutschlehrer und dem Quartett aus seinen Lieblingsschülern aufbaut, war mir etwas zu viel. Für die Geschichte ist es natürlich toll und gibt ihr das gewisse Etwas, weil die Jugendlichen eine ganz andere Sichtweise auf den Fall als der Protagonist haben.

Versöhnt wurde ich dann wieder etwas durch den Humor. Man kann dieses Buch auch dann lesen, wenn man keine Krimis mag, weil es viele witzige Passagen enthält und es nicht einfach nur darum geht, was denn jetzt wirklich mit dem Mathelehrer passiert ist.

Ich denke, wenn man das Buch neutral liest - also nicht mit dem Lehrerblick - kann man es noch ein bisschen mehr genießen als ich. Von mir gibt es hier aber nur drei Sterne.

Eure



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