Eine Challenge, die ich in diesem Jahr bestreite, ist die Knaur.-Challenge. Hier müssen 15 Bücher gelesen werden. Also habe ich mal das Regal durchforstet und bin auf "Flitterwochen" von Anne Hertz gestoßen. Das habe ich vor Jahren gekauft - und jetzt war die perfekte Gelegenheit, es zu lesen.
Erschienen ist das Buch bereits 2014 bei Knaur. Es ist als Taschenbuch und ebook erhältlich.
Worum geht's?
Ihre Flitterwochen hatte sich Tine ganz anders vorgestellt: Statt mit ihrem Mann im Flieger auf die Seychellen zu sitzen, wird sie kurz vor ihrer Hochzeit entführt – von einer 89-jährigen Oma, die Urne von Opa Heinzi unterm Arm. Ehe Tine weiß, wie ihr geschieht, ist sie auf der Flucht vor der Polizei und kutschiert Oma Strelow nach Polen, wo diese gedenkt, die Asche ihres geliebten Mannes im Meer zu verstreuen … (Klappentext Knaur.)
Hochzeit mit Hindernissen...
Was der Klappentext andeutet, ist auf jeden Fall in diesem Buch Programm: Tine möchte ihren Traummann heiraten, aber irgendwie scheint der Wurm drin zu sein, was viele lustigen Situationen verursacht. Die Entführung - oder auch die Pistole, die auf dem Cover zu sehen ist - könnten ein bisschen irreführend sein. Ein Krimi ist das ganze nämlich nicht, sondern eine schöne, witzige Geschichte mit viel Herz, die man gern mal zwischendurch lesen kann.
Besonders gefallen haben mir die Figuren: Tine als Hauptfigur ist super gewählt, sie ist zwar etwas leicht aus der Ruhe zu bringen, macht aber aus jeder Situation das Beste und vor allem nimmt sie viel Rücksicht auf andere und stellt sich nicht permanent selbst in den Mittelpunkt. Natürlich ist auch ein großes Stück Naivität dabei, denn sonst würde die Geschichte nicht so laufen, wie sie läuft und man hätte nicht wirklich etwas zu lesen. Deswegen: Daumen hoch!
Daneben gibt es noch Jan aus Polen, der unabsichtlich in die ganze Situation verwickelt wird. Ihn habe ich auch schnell ins Herz geschlossen, weil für ihn Familie an erster Stelle steht. Auch seine gesamte Verwandtschaft in Polen sorgt für lustige Situationen, zeigt aber auch, wie schön es ist, so eine Bande um sich herum zu haben.
Meine Lieblingsfigur ist aber eindeutig Oma Strelow, die überhaupt nichts darauf gibt, was andere denken - sondern einfach immer ihr Ding durchzieht. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. Einfach herrliche! Solch eine Oma sollte jeder haben.
Der Plot an sich ist sehr vorhersehbar, allerdings habe ich auch nicht gerade viel Spannung oder überraschende Wendungen erwartet. Das Ende ist schon nach den ersten Seiten klar, der Weg dahin aber wunderbar zu lesen. Die Geschichte ist kurzweilig, witzig und teilweise etwas übertrieben - sehr passend für das Genre.
Toll war aber - und das habe ich nicht erwartet - das die Geschichte überwiegend in Polen spielt. Ich war noch nie dort, kenne nur die üblichen Klischees und war überrascht, wie viel dieses Land zu bieten hat. Es hat auf jeden Fall Lust gemacht, selbst mal hinzufahren. Außerdem wurden diverse Bräuche und Traditionen vorgestellt. Nicht nur schön, sondern sogar ein kleines bisschen lehrreich.
Der Schreibstil war locker, lustig und flüssig, das Buch hatte kaum Längen. Da ich schon einige Bücher von Anne Hertz gelesen habe, hatte ich hier auch nichts anderes erwartet.
Insgesamt eine schöne Geschichte: Von mir gibt es 4 Sterne!
Eure
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