Montag, 22. Juli 2019

Tödliche Pizza in "Die Lieferung" von Andreas Winkelmann

Letztes Jahr im Urlaub habe ich "Das Haus der Mädchen" von Andreas Winkelmann gelesen und der Thriller hat mich total begeistert. Ich hatte Gänsehaut und habe sofort nach Beenden dem nächsten Band entgegen gefiebert.

Mitte Juni ist nun endlich bei rororo das neuste Werk des Autors erschienen: "Die Lieferung". Meine Erwartungen - aber auch die Vorfreude auf das Lesen - waren riesig.

An dieser Stelle vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar. 
Meine Meinung wurde durch die Bereitstellung nicht beeinflusst.





Worum geht's?


"Seit Wochen hat Viola das Gefühl, verfolgt zu werden. Es ist, als klebe ein Schatten an ihr – immer, wenn sie sich umdreht, ist er verschwunden. Bildet sie sich das nur ein?
Ihre Freundin ist die einzige, die ihr glaubt. Doch dann meldet sie sich plötzlich nicht mehr.
Viola bleibt jetzt abends lieber zu Hause. Zum Glück gibt es ja Netflix und den Lieferdienst.
Die Pizza, die er bringt, wird für immer unangetastet bleiben...
Der Hamburger Polizeikommissar Jens Kerner hat einen merkwürdigen Fall auf dem Tisch: Eine bleiche, verstörte und vollkommen unterernährte Frau wurde in den Harburger Bergen aufgegriffen. Als er sie verhören will, stirbt sie. Gemeinsam mit seiner Kollegin Rebecca kommt er einem Täter auf die Spur, der so perfide ist, dass es alle Vorstellungen übersteigt. Als die beiden begreifen, mit wem sie es da zu tun haben, ist es schon fast zu spät..." (Quelle: rororo)


Nur die Pizza ist noch da...


Eigentlich dachte ich, die Story ist ziemlich geradlinig aufgebaut: Eine Frau bestellt Pizza, wird entführt und am Ende gerettet. Deswegen hat mich der Anfang des Buches schon sehr überrascht: Die nackte, verstörte Frau wird im Wald aufgegriffen, die Polizei tappt im Dunkeln. Von einer Bestellung ist hier nicht die Rede.

Am Anfang hat man das Gefühl, dass man zwei unterschiedliche Storys liest, zum einen die der namenslosen Frau, zum anderen verfolgt man Viola, die sich verfolgt und bedroht fühlt. Man ahnt zwar, dass es eine Verbindung geben könnte, doch es sind zwei unterschiedliche Handlungsstränge, die die Spannung aufrecht erhalten. 

Mit hat sehr gut gefallen, dass man das "Opfer" Viola recht gut kennenlernt, da man ihren Alltag, ihre Freundin und ihre Ängste sehr genau beschrieben bekommt. Als Leser kann man hier eine Verbindung aufbauen und fiebert richtig mit, denn auch wenn man ahnt, was kommt, will man doch nicht, dass ihr etwas passiert.

Das Ermittler-Team Jens Kerner und Rebecca hat mir sehr gut gefallen. Die Beiden sind mit Herzblut bei der Sache, lassen sich nicht durch Vorschriften aufhalten und verfolgen jede noch so kleine Spur. Dass Rebecca ein körperliches Handicap hat und sie im Rollstuhl sitzt, hält sie nicht auf - und das macht sie noch sympathischer. 

Am meisten Gänsehaut hatte ich bei den Kapiteln, in denen man - ohne den Mörder zu kennen - erfährt, wie er die entführten Frauen behandelt. Denn körperlich misshandelt oder vergewaltigt werden sie nicht, aber das macht es nicht weniger schlimm. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, nur, dass ich wirklich gelitten habe.

Es dauert eine Weile, bis die verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt werden, aber genau das sorgt dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Ich wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht und habe auch versucht dahinter zu kommen, wer denn nun die Frauen entführt und auf diese perfide Art misshandelt, hatte aber keine Chance. So muss es sein!

Insgesamt wurde ich nicht enttäuscht und meine sehr hohen Erwartungen wurden voll erfüllt. Ich bin begeistert und hoffe, dass es vielleicht diesmal nicht ein ganzes Jahr dauert, bis etwas Neues von Andreas Winkelmann erscheint. Von mir gibt es 5 Sterne.

Eure



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