Ich glaube jeder Lesewütige, der etwa mein Jahrgang ist, hat mehr als eine Vampirgeschichte gelesen. Ganz groß war damals die ganze Twilight-Saga sowie die Bücher zur US-Erfolgsserie Vampire Diaries. Mich persönlich haben noch sehr lange die Bücher von Lynsay Sands und Mary Janice Davidson begleitet. Danach brauchte ich erst einmal Abstand von Geschichten mit Vampiren. Oftmals höre ich auch in meinem lesenden Umfeld, dass diese Storys ausgelutscht sind. Als Anhängerin des Tagträumer Verlags habe ich es mir dennoch nicht nehmen lassen "161011" von Aurelia L. Night zu lesen, trotz den Vampiren.
Darum geht es:
Was würdest du tun, wenn du dazu erschaffen wurdest, zu töten?
Als Gabriel und 161011 zum ersten Mal aufeinander treffen, scheint ihr Schicksal besiegelt: sie, die Vampirjägerin, er der Vampir. Gabriel entführt 161011 und zeigt ihr ein Leben, in dem sie eine fühlende Person und keine perfekte, namenlose Jägerin sein kann. 116011 will, trotz der Konsequenzen, die sie dort erwarten, ins Labor zurückkehren, denn sie erkennt, wie sehr sie die einzige Familie, die sie hat vermisst. Als Gabriel nach einer Mission jedoch nicht zurückkehrt, muss sie sich die Jägerin zwischen ihrem alten Leben und den neuen Gefühlen entscheiden.
So hat es mir gefallen:
Die Grundidee der Handlung ist nicht neu. Wir haben auf der einen Seite einen Jäger bzw. eine Jägerin und auf der anderen Seite einen Gejagten. Sobald Gefühle ins Spiel kommen wird es kompliziert. Allerdings ist die Jägerin 161011 etwas besonderes. Sie ist, wie zahlreiche ihrer "Geschwister" in einem Labor zur Welt gekommen und nicht auf natürlichem Wege. Der Leser wird zu Beginn des Buches Zeuge von 161011s Erwachen und muss sich dann erst einmal mit ihr in der Welt zurecht finden. Sie ist ein sehr ambivalenter Charakter, der nicht in jedem kleinen Detail perfekt ist. Das machte sie mir von Beginn an unheimlich sympathisch. Aurelia L. Night versucht in den ersten Kapiteln die Verwunderung von 161011 darzustellen, was ihr meiner Meinung nach auch gelungen ist. Leider hatte ich an manchen Stellen dennoch das Gefühl, dass ihr die Hintergrundgeschichte nicht ganz ausgereift ist.
Den zweiten wichtigen Charakter des Buches, Gabriel, lernt man auch direkt am Anfang kennen, denn in jedem Kapitel wird einmal aus der Sicht von 161011 und dann aus der Sicht von Gabriel erzählt. Das ergibt eine sehr angenehme Dynamik und ein schönes Zusammenspiel der beiden Charaktere. Mit Gabriel (sowie seiner Familie) musste ich erst ein bisschen warm werden, aber dann konnte auch er mich überzeugen. Er ist kein Edward, Stefan oder Damon, denn das sind die Charaktere, die sich in Vampirbüchern leider oft wiederholen. Er ist einfach nur Gabriel.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker und leicht. Die Beschreibungen sind gut, ohne dabei zu ausschweifend zu werden. Die Idee der Handlung hat mir auch gefallen. Leider mangelt es an der ein oder anderen Stelle an der Spannung. Das liegt nicht nur an fehlenden Handlungssträngen, die man evtl. hätte mit einbauen können, sondern dann doch an dem Schreibstil, der mir an diesen Stellen immer noch zu locker und leicht war. Die Geschichte plätschert vor sich hin. Gegen Ende nimmt es ein wenig an Fahrt auf und endet mit einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat. Dieser verleitet mich auch dazu, die Fortsetzung zu lesen.
Fazit:
Sympathische Charaktere und eine Handlung, der es am Ende ein wenig an Spannung mangelt, machen "161011" am Ende zu einem soliden Buch, dem ich 3,5 von 5 Sternen gebe.
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