Ich liebe die Bücher von Andreas Eschbach! Sie haben immer
eine Mischung aus Thrill mit einem Hauch Mystik, der dann aber immer in die
Realität zurück geholt wird. „Das Jesus Video“ habe ich verschlungen – um so
mehr habe ich mich gefreut, dass ich bei der Vorab-Leserunde der Lesejury dabei
sein durfte, um seinen neuen Thriller „Teufelsgold“ zu lesen.
Das Buch ist Anfang September bei Bastei Lübbe erschienen. Ihr erhaltet es
als Taschenbuch oder ebook, zum Beispiel direkt beim Verlag.
Worum geht’s?
"Nach dem Ende der Kreuzzüge taucht er das erste mal auf: der Stein der Weisen, mit dem man Gold machen kann - gefährliches Gold, radioaktives Gold nämlich. Der Stein erscheint, als ein Alchimist Gott verflucht, und er zieht eine Spur der Verwüstung durch Europa. Die Deutschordensritter erklären es zu ihrer geheimen neuen Aufgabe, ihn zu finden und sicher zu verwahren. Für alle Ewigkeit.
Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist ein Schlüssel - ein Schlüssel, der unser aller Leben zum Guten hin verändern könnte.
Oder öffnet er die Pforten der Hölle?" (Quelle: Lesejury)
Doch in unserer Zeit kommen zwei Brüder, die unterschiedlicher kaum sein könnten, dem wahren Geheimnis des Steins auf die Spur: Er ist ein Schlüssel - ein Schlüssel, der unser aller Leben zum Guten hin verändern könnte.
Oder öffnet er die Pforten der Hölle?" (Quelle: Lesejury)
Wenn die Gier nach Gold immer größer wird...
Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem eine Wahrsagerin
auf dem Jahrmarkt einem Kunden prophezeit, dass zwei Brüder durch ein Geheimnis
verbunden sind, aber nur einer überleben wird. Ein spannender Beginn, denn man
lernt schnell die beiden Brüder kennen und hat dann das ganze Buch über Zeit zu
mutmaßen, wer denn sein Leben lassen muss.
Danach gibt es erstmal einen Sprung in die Vergangenheit und
das Geheimnis um das „Teufelsgold“ wird gelüftet. Dies geschieht immer wieder
durch historische Texte, die geschickt in die Gesamtgeschichte eingebunden
werden – die Hauptfigur Hendrik liest diese nämlich.
Hier hat Andreas Eschbach wirklich Geschick bewiesen. Durch
die historischen Passagen wird der Leser nämlich nicht nur über die Hintergründe
aufgeklärt. Sie unterscheiden sich nämlich so in der Sprache, dass man sie für
authentisch halten könnte. Das löst dann doch mal Gänsehaut aus – denn er weiß
schon, was Wahrheit und Fiktion ist... Und obwohl dem Schreibstil hier ein
Hauch von Historik anhaftet, lassen sie sich sehr gut lesen und sind
verständlich. Ich las Germanistin habe mich immer sehr über die alten, heute
nicht mehr gebräuchlichen Verbformen wie „frug“ statt „fragte“ gefreut.
Außerdem verursachen diese Textteile auch immer kleine Cliffhanger. Wie der
Protagonist bekommt auch der Leser nur nach und nach kleine Bröckchen
hingeworfen, sodass sich erst am Ende ein richtiges Gesamtbild ergibt.
Ich gebe aber zu: Gerade am Anfang hat mir der Thrill etwas
gefehlt. Es war eine spannende Erzählung, aber so richtig zur Sache geht es
erst ab der Hälfte des Buches. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Alchemie,
die Gier nach Gold, Reichtum und Macht sowie alte, schon lang in Vergessenheit
geratene Ritterorden treffen aufeinander. Unerklärliche Geschehnisse treffen
auf Rationalität, aber auch dem Leser fällt es schwer, den Unterschied zu
erkennen.
Schwer gefallen ist mir auch, mit dem Protagnisten Hendrik
zu sympathisieren. Während er am Anfang noch Mr. Charming ist, wird er doch mit
Kapitel zu Kapitel zu einem selbstsüchtigen Idioten, dem ich sicher nichts
Gutes mehr gewünscht habe. Normalerweise ist es für mich ja ein No-Go, wenn ich
die Hauptperson nicht mag. Hier ging es erstaunlicherweise trotzdem ganz gut,
denn ich habe den Spieß einfach umgedreht und mitgefiebert, dass er auf die
Nase fällt... Auch mal nicht schlecht.
Nur mit dem Ende konnte ich mich dann nicht anfreunden. Denn
es wird immer mystischer und phantastischer, es zieht es auch etwas hin. Die
Aufklärung an sich macht zwar Sinn, trotzdem bleiben für mich einfach noch
Fragen offen – und das bin ich von den Eschbach-Büchern, die ich bisher gelesen
habe, ehrlich gesagt nicht gewohnt.
Insgesamt war es trotzdem ein tolles Buch. Der Autor hat es
geschafft, die Alchemie in das 21. Jahrhundert zu bringen und mich damit gut
unterhalten. Von mir gibt’s 4 Sterne!
Kennt ihr die Bücher von Andreas Eschbach oder andere, die
einen Hauch von Alchemie in sich tragen? Lasst es mich wissen!
Eure
Eure
Hallo Jasmin!
AntwortenLöschenIch muss gestehen, dass ich bis jetzt noch kein Buch von Andreas Eschbach gelesen habe. Dabei habe ich es immer noch vor. :)
Das Buch klingt sehr interessant, danke für deine Rezension!
Das Thema Alchemie ist mir in anderen Bücher schon begegnet, wie in Kai Meyers Trilogie "Die Alchimistin" und Michael Scotts Reihe um Nicholas Flamel.
Liebe Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
Löschendanke für die Buchtipps - ich kenne noch keinen davon. Nicolas Flamel erinnert mich etwas an Harry Potter :)
Liebe Grüße
Jasmin