Samstag, 8. Oktober 2016

Schöne Haare in "Blonder wird's nicht" von Ellen Berg

Ich liebe die Romane von Ellen Berg – sie sind immer witzig, spritzig und haben ein Happy End, sind also perfekt für faule Lesetage oder wenn man mal schlechte Laune hat. Sie hat schon eine ganze Reihe von Romanen geschrieben, welche es im Detail sind erfahrt ihr hier.

Ihr neustes Werk „Blonder wird’s nicht“ ist erst vor kurzem im Aufbauverlag erschienen. Das Taschenbuch gibt es für 10,99 €, das ebook für 8,99 €. Kaufen könnt ihr es unter anderem direkt beim Verlag. Dort findet ihr auch eine Leseprobe.
Besonders gelungen finde ich mal wieder das Cover, auch wenn es nicht wirklich etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Trotzdem haben sich die witzigen Bilder irgendwie schon als ein Alleinstellungsmerkmal der Bergschen Roman etabliert. Aber lasst euch nicht abschrecken, es geht nicht in erster Linie um füllige ältere Damen im Samba-Kostüm...

Worum geht’s?


"Die alleinerziehende Maja hat mehr Sorgen als genug: Ihr Bio-Friseursalon mit seinen betreuungsintensiven Kunden fordert ihren vollen Einsatz, Sohn Willi steckt mitten in der Pubertät, und ihr Freund Robin kommt und geht, wie es gefällt. Dann drückt ihr Tante Ruth Olga aufs Auge, ein superblondes Vollweib, das gleich einen wichtigen Kunden verunstaltet. Als Willi noch das Kiffen für sich entdeckt, muss Maja mit Kamm, Schere und starken Nerven um ihr Glück und ihre Existenz kämpfen." (Quelle: Aufbau Verlag)

 Haare gut, alles gut...


Der Name des Friseursalons von Maja ist Programm, denn sie hat ein Händchen für gute Frisuren. Aber auch wenn es im Laden generell gut läuft, macht ihr Sohn Willi Probleme. Das ist ein gelungener Auftakt für eine Geschichte, bei der man zwar schon am Anfang weiß, dass sie gut ausgehen wird, der Weg dorthin aber von einer Katastrophe nach der anderen heimgesucht wird. Ich habe ein witziges Buch erwartet, das mich gut unterhält – und ich habe es bekommen.

Maja ist eine selbstbewusste und engagierte Protagonistin. Sie versucht, alles in den Griff zu bekommen und vor allem auch jeden gerecht zu werden. Ich habe mehr als einmal bewundert, wie sie die Nerven behält. Ich wäre bei dieser Azubine und diesem Sohn wirklich öfter ausgetickt. Trotzdem manövriert sie sich durch alle Probleme, ohne ihren Witz und ihre Schlagfertigkeit zu verlieren. Wirklich klasse!

Gut gefallen hat mir auch, dass die Anzahl der beteiligten Personen überschaubar ist. So kommt man nicht durcheinander und jeder Figur wird genug Platz eingeräumt. Denn das hat jede von ihnen verdient: Irgendwie hat jeder eine kleine Macke, aber genau die macht sie so liebenswert. So ist selbst das Ekelpaket Alexander von Maybach im Grunde ein lieber Kerl.

Auch wenn das Ende der Geschichte ziemlich vorhersehbar ist – ich denke, das ist aber bei diesem Genre nichts außergewöhnliches – hält der Weg dorthin doch mehr als eine Überraschung bereit. So wird es dem Leser nie langweilig, man fiebert mit, lacht mit und hofft mit. Insgesamt war ich dann auch mit dem Ende zurfrieden, wobei es sich für meinen Geschmack dann doch ein bisschen zu schnell und zu einfach auflöst. Denn anders als in ihren vorherigen Roman hat Ellen Berg hier ein sehr großes und ernstes Problem hineingepackt: Die russische Mafia, mit der ja bekanntlich nicht so spaßen ist. An sich mal was anderes und man muss es sicher mit einem Augenzwinkern lesen, aber trotzdem war mir das Ende dann doch etwas zu Friede-Freude-Eierkuchen.

Überzeugt hat mich aber der Schreibstil. Nicht nur, dass sich das Buch super flüssig liest. Tante Ruth haut auch mal den ein oder anderen philosophischen Spruch raus, der nicht nur passend ist, sondern mich auch zum Schmunzeln gebracht hat. Auch Willis pubertäre Ansagen hatten ihren Witz, auch wenn ich ihn dafür gerne den Hals übergedreht hätte.

Alles in allem wieder ein schönes Buch von Ellen Berg, das mir nette Lesestunden beschert hat. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Na, Lust auf eine neue Frisur? Kennt ihr die Bücher von Ellen Berg – wenn ja, welches ist euer Favorit?

Eure

1 Kommentar:

  1. Liebe Jasmin

    Leider kenne ich noch keine Bücher von Ellen Berg. Nach deiner ansprechenden Rezi habe ich vor, das zu ändern.

    Liebe Grüße, Gisela

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