Montag, 26. September 2016

Er will nur dein Bestes.... in "Mirror" von Karl Olsberg

Irgendwie ist die Veröffentlichung dieses Buches an mir vorbeigegangen, bis ich bei der lieben Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus ihre Rezension entdeckt habe. Und da ich Manuela in ihrem Urteil vertraue, wusste ich sofort, dass ich "Mirror" von Karl Olsberg auch unbedingt lesen muss. Und ich habe es nicht bereut. Also Manuela, her mit deinen Empfehlungen :)

Das Buch ist im August 2016 im Aufbau Verlag erschienen. Das Taschenbuch gibt es für 12,99 €, das ebook für 9,99 €.

Auf der Verlagsseite des Aufbau Verlags könnt ihr das Buch direkt kaufen, es gibt aber auch eine Leseprobe. Übrigens: Am 27. September liest Karl Olsberg in Köln aus seinem neuen Thriller. Hier gibts die Infos. Ich bin leider zu weit weg... :(



Worum geht's?


"Dein Mirror kennt dich besser als du selbst.
Er tut alles, um dich glücklich zu machen.
Ob du willst oder nicht.

Wie digitale Spiegelbilder wissen Mirrors stets, was ihre Besitzer wollen, fühlen, brauchen. Sie steuern subtil das Verhalten der Menschen und sorgen dafür, dass jeder sich wohlfühlt. Als die Journalistin Freya bemerkt, dass sich ihr Mirror merkwürdig verhält, beginnt sie sich zu fragen, welche Macht diese Geräte haben. Dann lernt sie den autistischen Andy kennen und entdeckt, dass sich die Mirrors immer mehr in das Leben ihrer Besitzer einmischen – auch gegen deren Willen.

Als sie mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit geht, hat das unabsehbare Folgen …"
 (Quelle: Aufbau Verlag)



Dein neuer bester Freund bist du selbst...


Ich liebe Bücher, die an eine Dystopie erinnern, die aber Szenarien beschrieben, wie wirklich eintreffen könnten - und zwar in naher Zukunft. Und genau so ein Buch ist "Mirror" - denn es spielt mehr oder weniger heute und wer weiß, ob so was heute nicht schon möglich ist.

Mir hat der Aufbau des Buches besonders gut gefallen. Jedes Kapitel beschreibt eine andere Perspektive, sei es die des Mirror-Erfinders oder der Nutzer. Und diese gehen unterschiedlich mit dem Gerät um, teilweise mit Skepsis, teilweise sind sie aber so davon überzeugt, dass sie sich ein Leben ohne ihren Mirror gar nicht mehr vorstellen können.

Am Anfang scheint der Mirror wirklich die Lösung aller Probleme zu sein: Autisten hilft er, Gesichtsausdrücke zu lesen, Schüchternen hilft er andere Menschen anzusprechen und Kontakte aufzubauen oder sogar einen Job zu finden. Das ändert sich nach und nach - im Buch beginnt es erst subtil, aber dann wird schnell klar, dass der Mirror doch auch seine eigenen Interessen hat. Vom Held zum Anti-Held: Diese Entwicklung hat mir gut gefallen, obwohl es mir am Ende dann doch etwas zu viel wurde. Denn dann wurde der Einfluss des MirrorNets so groß, dass es doch sehr an SciFi erinnerte. Etwas weniger wäre für mich auch okay gewesen.

Sicherheit vs. Geldgier - so könnte man das Dilemma beschreiben, dass das Buch dominiert. Denn schnell wird klar, dass etwas mit dem Mirror nicht stimmt. Doch Marktanteile, Teilhaber und Investoren wollen das natürlich nicht wahr haben - und so beginnt die Abwärtsspirale. Diese Schilderungen waren sehr realistisch und konnten mich deswegen voll überzeugen.

Am Ende geht alles Schlag auf Schlag, ein Ereignis jagt das nächste und die einzelnen Personen, die wir in den Kapiteln kennengelernt haben, treffen aufeinander. So schließt sich ein Kreis, der am Anfang begonnen hat. Allerdings geht dann auf einmal alles wirklich sehr schnell - hier hätte es ruhig noch ein bisschen ausführlicher sein dürfen, weil ich alles sehr interessant fand. Ich hätte gern noch mehr Einzelheiten erfahren.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die 400 Seiten lesen sich viel zu schnell weg. Manchmal kam ich bei den verschiedenen "Mirror"-Begriffen durcheinander, aber das hat sich schnell gegeben. Auch die Erklärung, die der Mirror funktioniert, war sehr verständlich - man muss also keine IT-Kenntnisse besitzen, um das Buch genießen zu können. In den wörtlichen Reden ging es zum Teil sehr jugendsprachlich zu, was in der Situation gut gepasst hat. Es war aber auch manchmal etwas vulgär. Das gefällt mir dann immer nicht so gut.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich habe es an zwei Abenden durchgelesen. Sollte es mal einen Mirror geben, werde ich ihm sicher kritisch gegenüberstehen. Von mir gibt es für dieses spannende Buch 4 Sterne!

Wer von euch kennt das Buch schon? Habt ihr Empfehlungen für ähnliche Storys? Ich würde mich sehr freuen.
Eure







Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar!

3 Kommentare:

  1. Hey =)

    Das hört sich doch wirklich gut an! Ich lese das Buch auch gerade, aber an zwei Abenden hab ich es noch nicht geschafft =).
    Ich bin oft auch nicht so zufrieden, wenn der Showdown so schnell abgehandelt wird. Ich lass mich mal überraschen.
    Ein direkt vergleichbares Buch, fällt mir spontan nicht ein.

    LG
    Anja

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    Antworten
    1. Oh, da wünsche ich dir noch viel Spaß! Das Buch war wirklich gut, ich stöber gerade, was es von Olsberg noch so gibt. Wenn ich noch eins in der Art entdecke, sage ich dir Bescheid :)
      Viele Grüße
      Jasmin

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  2. Liebe Jasmin

    Dann gefällt dir Bluescreen bestimmt auch.

    LG, Gisela

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