Mittwoch, 6. September 2023

Gefährliche Natur in "Der Wald" von Tibor Rode


Schande auf mein Haupt! Ich habe bisher erst ein Buch von Tibor Rode gelesen, nämlich "Das Morpheus-Gen". Die anderen stehen noch ungelesen im Regal... 

Das sollte mit "Der Wald", das neuste Werk des Autors, nicht passieren. Deswegen durfte es mit in den Urlaub (obwohl das Gewicht des Paperbacks nicht gerade Koffer-Gewichts-freundlich ist) und ich habe es tatsächlich geschafft, den Wälzer an drei Abenden durchzusuchten. 

Erschienen ist das Buch Anfang September bei Knaur. Ihr erhaltet es als Paperback und ebook.

Worum geht's?

Weltweit sorgen anonym verschickte Postsendungen für Aufruhr: Tausende Menschen erhalten scheinbar harmlose Päckchen mit Saatgut. Zwar warnen die Behörden davor, die Samen einzupflanzen, doch da ist es schon zu spät. Eine bislang unbekannte, invasive Pflanze breitet sich in rasantem Tempo aus – und bringt auf der ganzen Welt Krankheit und Tod. Denn sie selbst und ihre Pollen sind hochgradig gefährlich.

Der Botaniker Marcus Holland, der auf dem Gebiet der Pflanzen-Neurobiologie forscht, ist überzeugt, dass wir die pflanzliche Intelligenz bislang unterschätzen. Umso mehr fasziniert ihn der Eindringling und jagt ihm gleichzeitig Angst ein. Seine Suche nach dem Ursprung der Päckchen mit den angsteinflößenden Samen führen ihn und die Archäobiologin Waverly Park von Kanada über China zurück nach Deutschland, wo sie eine schier unglaubliche Entdeckung machen ... (Klappentext)

 Gefährliche Natur...

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext angesprochen. Ich mag Thriller, bei denen es um eine düstere Zukunft geht, die aber gar nicht mal soweit weg ist und bei denen man das Gefühl sein, genau das könnte morgen passieren. Und das ist "Der Wald" auf jeden Fall!

Erzählt wird der Plot aus unterschiedlichen Perspektiven der Hauptfiguren. Das ist sehr gut gelungen, da sie sich nicht immer am gleichen Ort aufhalten und man so nichts verpasst. Man kommt auch nicht durcheinander, da die Kapitel immer mit der jeweiligen Person überschrieben sind. Durch diesen Aufbau kommt es auch immer wieder zu kleinen Ciffhangern innerhalb der Geschichte, deswegen muss man einfach immer weiterlesen.

Im Großen und Ganzen geht die Erzählung auch chronologisch vor. Die einzige Ausnahme bildet der Erzählstrang rund um Waverly, durch die man wichtige Hintergrundinformationen erhält. Auch das ist gut umgesetzt worden.

Generell kann ich nicht meckern: Das Buch ist spannend geschrieben und man fiebert mit. Was könnte hinter der Pflanze stecken? Oder wer? Und natürlich: warum? Nach und nach werden diese Fragen beantwortet, sodass die Spannung hochgehalten wird, ohne dass es Längen gibt.

Ich habe keine Ahnung von Botanik, aber die Fakten haben einen gut recherchierten Eindruck gemacht. Außerdem wurde alles so aufbereitet, dass es auch ein Laie verstehen konnte. Beim Lesen hatte ich also keinerlei Probleme.

Gut gefallen hat mir auch, dass sehr aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie und die Klima-Kleber angesprochen wurden. Dadurch hat man das Gefühl, dass die Geschichte genauso passieren könnte, weil sie geschickt in die Realität eingeflochten wurde.

Trotzdem kann ich nicht die vollen Sterne vergeben, denn das Ende... Ja, es klärt sich alles und es bleiben nicht viele Fragen übrig. Man wird als Leser auch nicht enttäuscht, aber irgendwie hat es mich dann doch nicht komplett überzeugt. 

Deswegen: 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die auf Wissenschaftsthriller stehen!

Eure



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