Ravens erster Fall mit "Tote schweigen nicht" von A. K. Turner

Ihr wisst: Eigentlich halte ich die Reihenfolge bei Buchreihen immer ein, denn ich möchte nichts verpassen und finde vor allem die Entwicklung interessant, die die Figuren mit jedem weiteren Band vollziehen. 

Manchmal aber, da ist mir gar nicht bewusst, dass es eine Reihe ist - und dann muss ich das natürlich sofort nachholen.

So ging es mir mit "Tote schweigen nie" von A. K. Turner. Es handelt sich hier um eine Reihe rund um die  Rechtsmedizin-Assistentin Cassie Raven und das ist der erste Band.

Erschienen ist das Buch bereits 2021 bei Droemer Knaur.

Meine Meinung zum zweiten Teil "Wer mit den Toten spricht" findet ihr hier.

Worum geht's?

Als Assistentin der Rechtsmedizin ist die Londonerin Cassie Raven schräge Blicke gewöhnt. Möglicherweise ist auch ihr Gothic-Look mit zahlreichen Piercings und Tattoos nicht ganz unschuldig daran – ebenso wie ihre Überzeugung, dass die Toten mit uns sprechen, wenn wir nur ganz genau hinhören.
Genauso überzeugt ist Cassie davon, dass sie ohne die Hilfe von Mrs Edwards als Junkie unter einer Brücke gelandet wäre statt als Assistentin in der Rechtsmedizin. Umso größer ist ihr Schock, als sie einen Leichensack öffnet und in das Gesicht ihrer geliebten Mentorin blickt.

Cassie ist sicher, dass Mrs Edwards ermordet wurde. Nur beweisen kann sie es nicht, denn eine kostspielige forensische Obduktion wurde bereits abgelehnt. Das macht ausgerechnet die unterkühlte DS Phyllida Flyte, die Cassie wegen einer verschwundenen Leiche auf dem Kieker hat, zu ihrer einzigen Option … (Klappentext)

Cassie Raven ermittelt...

Da ich den zweiten vor dem ersten Teil gelesen habe, fiel mir der Einstieg in das Buch sehr leicht.

Ich fand es super, Cassie "wiederzutreffen", denn sie ist eine tolle Protagonistin. Sie passt in kein Schema, hat eine harte Schale, aber einen sehr weichen Kern und geht in ihrem Beruf auf. Es ist immer schön, wenn eine Protagonistin mal ganz anders ist als sonst üblich und das macht das Buch in meinen Augen zu etwas besonderem. Auch ihr Beruf - Assistentin in der Rechtsmedizin - ist jetzt nicht gerade klassisch für eine Hauptfigur. Ich fand aber genau deswegen die Einblicke in das Berufsfeld, die sich hier bieten, sehr spannend.

Für mich ist das Buch kein Thriller, wie es auf dem Cover eingeordnet wird. Das war auch meine Kritik am zweiten Band. Beim Lesen hat es mich aber nicht gestört, denn ich wurde gut unterhalten und spannende Elemente sind auf jeden Fall vorhanden, auch wenn es nicht blutig oder brutal zugeht. Man kann auch miträtseln und während des Lesens eigene Vermutungen anstellen. Das mag ich als Krimi-Fan sowieso immer.

Der Schreibstil hat mir hier auch wieder sehr gut gefallen. Er liest sich flüssig, ist unaufgeregt, manchmal sogar sachlich. Man kann sagen, dass sich die Autorin hier auf das Wesentliche konzentriert und eine ganz eigene Atmosphäre schafft, die sich von anderen Büchern abhebt.

Was mir aber am besten gefallen hat: Man hat einiges über das Privatleben von Cassie Raven erfahren, sodass ich einiges im zweiten Teil noch besser nachvollziehen konnte. Dadurch habe ich eine schöne Verbindung hergestellt.

Wer etwas Besonderes sucht, dass mal vom Mainstream abweicht, der macht mit dieser Reihe nichts falsch. Ich bin gespannt, ob es einen weiteren Teil geben wird. Den werde ich dann auf jeden Fall auch lesen.

Von mir gibt es 5 Sterne.

Eure