Freitag, 29. Juli 2022

Leichenfund im Fischmehl in "Pleitemöwe" von Petra Göbel


Lest ihr in der Urlaubszeit auch am liebsten Bücher, die euch an schöne Orte mitnehmen - vor allem, wenn ihr nicht selbst fahren könnt? So geht es mir gerade. Ich bin absolut urlaubsreif, aber wer mir auf Instagram folgt weiß, dass die Babykugel wächst und deswegen erstmal keine Reise ansteht.

Umso mehr habe ich mich über "Pleitemöwe" von Petra Göbel gefreut, denn das Cover und der Klappentext haben einen witzigen Küstenkrimi versprochen, der meine Urlaubsgelüste etwas besänftigen kann.

Erschienen ist das Buch im Mai 2022 bei Harper Collins. Ihr erhaltet es als Taschenbuch oder ebook. Alle weiteren Infos sowie eine Leseprobe findet ihr auf der Verlagsseite.

An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar!

Worum geht's?

"Fiete Mommsen will im beschaulichen Greetsiel nur eins - seine Ruhe. Schließlich hat er sich extra versetzen lassen, um seiner Exfreundin und Kollegin Janne Janssen zu entfliehen. Aber er gerät vom Regen in die Traufe: Wer kam bloß auf die Idee, eine Leiche unter Fischabfällen zu entsorgen? Ausgerechnet mit Janne soll er das herausfinden, doch die will mehr aufklären als nur den Mordfall.

Zu allem Überfluss mischen sich auch noch seine eigenwillige Vermieterin Wanda und ihre Freunde aus der Bäckerei ein. Fiete bleibt nichts anderes übrig, als sich noch ein paar von Wandas vorzüglichen Teekeksen zu schnappen und sich in den Gammel, pardon: die Ermittlungen zu werfen." (Klappentext)

Ein Toter im Fischmehl...

Durch die Leseprobe wusste ich es schon: Hier kommt Platt auf mich zu! Ich liebe Dialekte in Regionalkrimis, da sie einen noch mehr an den Ort des Geschehens entführen und man einfach das Gefühl hat, mitten drin zu sein. Nachteil: Man versteht nicht alles bzw. wird der Lesefluss schon etwas unterbrochen. Das hat den Einstieg etwas erschwert, denn auch wenn es ganz hinten im Buch ein Glossar gibt, macht das umblättern und nach der Übersetzung suchen dann doch keinen Spaß. Also habe ich mich darauf verlassen, den Inhalt aus dem Kontext zu erschließen.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Namenwahl der Figuren. Auch hier hat die Autorin vor allem regionale Namen verwendet. Zudem hatte jeder Charakter seine Besonder- und Eigenheiten, sodass man sie gut unterscheiden konnte - natürlich musste man alles auch ein bisschen mit einem Augenzwinkern sehen, denn es werden Klischees bedient und auch mal kräftig übertrieben. Aber das hat für mich den Reiz ausgemacht.

Während mir diese lokalen bzw. regionalen Aspekte sehr gut gefallen haben, hat mich die Story ein bisschen enttäuscht. Hier hätte ich mehr erwartet. Denn so wirklich im Mittelpunkt steht der Mordfall nicht. Hervorgehoben wird eher das Privatleben Einzelner. Man konnte zwar ein bisschen miträtseln und es war ganz nett gemacht, aber bei mir kam kein richtiges Krimi-Feeling auf. Der Fokus steht hier meines Erachtens mehr auf der Unterhaltung als auf der Spannung, was ja nichts schlechtes sein muss.

Insgesamt wurde ich genau das: Gut unterhalten. Auch wenn ich mich am Anfang etwas reinfuchsen musste, war es ein schöner Abstecher ans Meer. Von mir gibt es 4 Sterne!

Eure



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