Donnerstag, 12. Mai 2022

Das bisschen Haushalt... "Kopf über Wasser im Alltagschaos" von KC Davis


Wer kennt es nicht? Wenn man sich auf Instagram und Co. umsieht, scheint jeder seinen Haushalt im Griff zu haben. Es ist überall ordentlich, aufgeräumt, minimalistisch, sortiert, und und und. Natürlich will man auch selbst so ein Zuhause haben, also habe ich alle möglichen Ratgeber gekauft und gelesen, ausgemistet, einsortiert und trotzdem gibt es immer wieder Zeiten, in denen die Küche und das Wohnzimmer aussehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Und das setzt einen dann ja doch unter Druck.

Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich das Buch "Kopf über Wasser im Alltagschaos - Wie du mit deinem Haushalt und dir selbst Frieden schließt" von KC Davis entdeckt habe, das Ende April bei dtv erschienen ist. 


Worum geht's?

"Selfcare statt moralischem Druck: KC Davis bietet Soforthilfe, wenn der Alltag droht, im Chaos zu versinken. Wenn sich das Geschirr in der Spüle stapelt und das Leben einen überfordert.

KC Davis hat eine radikal neue Botschaft: Was wäre, wenn wir aufhörten, eine saubere Wohnung als Beleg dafür zu sehen, dass wir funktionieren und etwas wert sind, und Selfcare stattdessen als eine Wohltat für unser zukünftiges Ich betrachten?

Ihre 6 lebensverändernden Prinzipien revolutionieren die Herangehensweise an Care-Arbeit. Vor allem aber helfen sie, sich von Schamgefühlen zu befreien und Stress zu bewältigen – und nicht zuletzt den Wäschestapel. Für alle, die nach einem sanften Weg suchen, sich um ihr Zuhause zu kümmern - und um sich selbst." (Klappentext)

Nicht perfekt ist auch okay...

Von diesem Ratgeber habe ich mir erhofft, dass er etwas den Druck rausnimmt, immer alles perfekt machen zu müssen und dass er dem Perfektionismus, der einem immer mehr durch die Sozialen Medien vermittelt wird, entgegenwirkt.

Das tut er auf jeden Fall. Denn in kurzen Kapiteln betont die Autorin immer wieder, dass nichts perfekt sein muss. Außerdem fokussiert sie sich nicht nur auf Aufgaben im Haushalt, sondern die sogenannten "Care-Aufgaben" umfassen auch das Kümmern von sich selbst, also Dinge wie Körperhygiene und Ernährung.

Das Buch hat mir in sofern geholfen, dass ich gemerkt habt, dass ich eigentlich gar keine Probleme mit meinem Haushalt habe. Sie spricht eher Menschen an, die durch Krankheit oder psychische Probleme nicht in der Lage sind, in dieser Phase ihres Lebens essentielle Aufgaben zu erledigen. Sie beschreibt beispielsweise, dass es in Ordnung ist, nur einen Teller am Tag abzuspülen, wenn sich das dreckige Geschirr stapelt, denn im Fokus sollte stehen, einen Anfang zu finden. Hier stimme ich ihr zu, sehe mich selbst aber nicht in der Position.

Manche Tipps sind natürlich universell anwendbar, zum Beispiel die gerechte Aufteilung der Aufgaben und dass Hausarbeit auch Arbeit ist - und deshalb vom Partner als gleichwertig anerkannt werden soll. Andere Tipps sind für mich nicht nachvollziehbar, beispielsweise Einmalgeschirr zu verwenden, um sich den Abwasch zu sparen. Das habe ich als Schülern bei meinem Austausch in den USA kennengelernt und seitdem eine richtige Abneigung dagegen.

Grundsätzlich ist das Buch ein hilfreicher Ratgeber und Mutmacher. Allerdings sollte man die Zielgruppe genauer auf dem Cover oder im Klappentext eingrenzen. Wer nämlich damit kämpft, dass ab und zu die Regale verstaubt oder die Böden nicht gesaugt sind, der wird hier wenig mitnehmen können. Für andere wiederum ist das Buch ein Mutmacher und hilft dabei, einen Anfang zu wagen.

Eure



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier dürft ihr mir eure Kommentare hinterlassen.
Bitte beachtet:
DATENSCHUTZ: Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptiere ich und bin einverstanden, dass meine Daten gespeichert und weiterverarbeitet werden!